Der Judasbaum

Fülszöveg

Nicht weit über dem Ufer eines
idyllischen Sees in den Schweizer
Alpen steht die Villa David Mo-
rays, eine »Traumvilla« inmitten
eines paradiesischen Gartens —
wahrlich ein Traum: erbaut und
eingerichtet mit dem erlesenen Ge-
schmack eines Ästheten, dem kei-
nerlei finanzielle Schranken ge-
setzt sind. Und dieser Ästhet ist
David Moray, der Mann, der die
Stufenleiter des Erfolgs vom blut-
armen Medizinstudenten bis hin-
auf zum Teilhaber eines weltum-
spannenden pharmazeutischen Kon-
zerns erklimmt. Von außen und
flüchtig besehen, macht es den Ein-
druck, als hätte er nie Schwierig-
keiten gehabt, als wäre sein Weg
stets mit Rosen bestreut gewesen,
als wäre er wirklich ausschließlich
der charmante Gentleman mit aus-
gesucht guten Manieren. Aber Cro-
nin ist nicht irgendein Dutzend-
autor, der an der glatten Ober-
fläche kleben bleibt. Wie mit
Röntgenaugen durchschaut er die
Menschen und erkennt ihre Vor-
züge und Fehler. So läßt er den
Leser auch bei... Tovább

Fülszöveg

Nicht weit über dem Ufer eines
idyllischen Sees in den Schweizer
Alpen steht die Villa David Mo-
rays, eine »Traumvilla« inmitten
eines paradiesischen Gartens —
wahrlich ein Traum: erbaut und
eingerichtet mit dem erlesenen Ge-
schmack eines Ästheten, dem kei-
nerlei finanzielle Schranken ge-
setzt sind. Und dieser Ästhet ist
David Moray, der Mann, der die
Stufenleiter des Erfolgs vom blut-
armen Medizinstudenten bis hin-
auf zum Teilhaber eines weltum-
spannenden pharmazeutischen Kon-
zerns erklimmt. Von außen und
flüchtig besehen, macht es den Ein-
druck, als hätte er nie Schwierig-
keiten gehabt, als wäre sein Weg
stets mit Rosen bestreut gewesen,
als wäre er wirklich ausschließlich
der charmante Gentleman mit aus-
gesucht guten Manieren. Aber Cro-
nin ist nicht irgendein Dutzend-
autor, der an der glatten Ober-
fläche kleben bleibt. Wie mit
Röntgenaugen durchschaut er die
Menschen und erkennt ihre Vor-
züge und Fehler. So läßt er den
Leser auch bei David Moray hin-
ter die glänzende Fassade blicken,
und mit der fortschreitenden
Handlung wird immer erregender,
immer aufwühlender, was Cronin
zu sagen hat. Nicht umsonst steht
gleich zu Beginn des Romans —
gleichsam als Ouvertüre — die un-
gemein packende Schilderung eines
Ungewitters, das über die Idylle
des Schweizer Sees hereinbricht.
Und dann läßt Cronin seinen Hel-
den noch einmal sein Leben durch-
messen und erkennen: das schot-
tische Hodiland, die Schiffsreise
nach Indien, Amerika und schließ-
lich der Ruhesitz in der Schweiz
— in abgeschlossener Ruhe, wäh-
rend draußen die Welt an allen
Ecken zu brennen beginnt. Noch
einmal muß David seiner Jugend-
geliebten begegnen, der er die
Treue brach. Und noch einmal ist
ihm die Gelegenheit gegeben, sein
Leben und sein Lieben von neuem
zu beginnen. Aber ohne Zahl sind
die Fallstricke, die ihm gelegt
werden, die er selbst sich legt. . .
bis eines Tages im Brauen der frü-
hen Nebel der Judasbaum in seinem
Garten seltsame Frucht trägt Vissza