Fülszöveg
Mit Überraschungen niuD man rechnen, wenn man - wie das der V'erfasser des vorliegenden Buches, Zoodirektor Wolf gang Ullrich getan hat-2wei Schimpansenkinder in seiner Wohnung als
Untermieter beherbergt. SohatderSchimpansen-
)ungo Jacky- sehr bald gelernt, eine Tür zu öiTnen, und unternimmt Streifzüge auf eigene Faust - nicht gerade zur Freude der Hausbewohner, denener seinen unangemeldeten Besuch
abstattet. Peinlichste Sauberkeit ist die Grundbedingung für die erfolgreiche Haltung dieser empfindlichen Menschenaffen in Gefangenschaft. Deshalb müssen die Schimpansenkinder jeden Morgen gewaschen, gebürstet und eingefettet werden, ehe sie sich an den Frühstückstisch setzen dürfen. Ausgehend von den persönlichen Erfahrungen, die der Dresdner Zoodirektor mit seinen beiden „Adoptivkindern" machte, schildert er viele interessante Einzelheiten aus der Biologie der Affen, besonders der Menschenaffen. Wir lernen die meist instinktgebundenen Brut-fürsorgehandlungen, die sogenannte...
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Fülszöveg
Mit Überraschungen niuD man rechnen, wenn man - wie das der V'erfasser des vorliegenden Buches, Zoodirektor Wolf gang Ullrich getan hat-2wei Schimpansenkinder in seiner Wohnung als
Untermieter beherbergt. SohatderSchimpansen-
)ungo Jacky- sehr bald gelernt, eine Tür zu öiTnen, und unternimmt Streifzüge auf eigene Faust - nicht gerade zur Freude der Hausbewohner, denener seinen unangemeldeten Besuch
abstattet. Peinlichste Sauberkeit ist die Grundbedingung für die erfolgreiche Haltung dieser empfindlichen Menschenaffen in Gefangenschaft. Deshalb müssen die Schimpansenkinder jeden Morgen gewaschen, gebürstet und eingefettet werden, ehe sie sich an den Frühstückstisch setzen dürfen. Ausgehend von den persönlichen Erfahrungen, die der Dresdner Zoodirektor mit seinen beiden „Adoptivkindern" machte, schildert er viele interessante Einzelheiten aus der Biologie der Affen, besonders der Menschenaffen. Wir lernen die meist instinktgebundenen Brut-fürsorgehandlungen, die sogenannte „Affenliebe" kennen, erfahren, wie die Menschenaffcnmutter ihrem Säugling Unterricht im Klettern und Laufen gibt und wie sie ihn von der Muttermilch auf die feste Nahrung umgewöhnt. Dabei werden wir mit den Grundbegriffen der modernen Instinktlehre bekannt gemacht und stellen fest, daß auch der Mensch noch über verkümmerte Instinkte verfügt. So ist das Daumenlutschen eine Leer lauf reaktion des Saugens am mütterlichen Milchquell, die auch Affen häufig ausüben. Wolfgang Ullrich führt uns aber auch in die Urwälder Westafrikas, macht uns mit der Ent-deckungsgoschichte des Gorillas und des Okapis vertraut und schildert das Verhalten der Affen infreierWildbahn. Laut tönen die Schreitumulte der Schimpansenhorden durch den Wald, und in den Alumbongobergen erklingt das Brust-trommeln der riesigen Berggorillas, womit sie ihren Wohnbereich akustisch markieren. Auch bekannte Menschenaffen, wie „Mpungu", der Gorilla vom Berliner Aquarium, und „Buschi", der Orangsäugling, der auf der Überfahrt von Sumatra nach Europa das Licht der Welt erblickte und im Dresdner Zoo zu einem prächtigen Orang-Utan-Mann heranwuchs, lernen wir kennen.
Schließlich wird noch die Frage unserer Verwandtschaft mitden Menschenaffen erörtert und die neuesten Ergebnisse der Abstammungslehre, soweit sie den Menschen betreffen, aufgezeigt. Wenn man dieses Buch gelesen hat, wird man nicht nur eine wesentliche Bereicherung seines biologischen Wissens erfahren haben, sondern auch dem Verfasser recht geben, wenn er behauptet, daß es sich lohnt, auch die Affen ernst zu n«'hmen.
TVP.TTA/TANN VRRT A a
AFRIKA
einmal nicht hinter Kimme und Korn gesehen
Mit 3000 Farbatifnahmen und 1000 Metern Schmalfilm ist der Verfasser des vorliegenden Buches, Zoodirektor Wolfgang Ullrich, im Som-mer 1955 von Afrika zurückgekehrt. Seine Expedition führte ihn in die Steppen und Bergwälder rings um den Meru in Ostafrika. Er hat am Tierfang teilgenommen, in denUrwälderndie Guerezaaffen belauscht und sich mit dem Leben der kleinen und großen Steppentiere beschäftigt. Elefanten, Nashörnern, Nilpferden, Antilopen, Zebras, Pavianen, Geiern, Frankolinhühnern, NektarvögelnundKrokodilenister begegnet. Eine Waffe führte er nicht bei sich, sondern nur die Kamei-as und das Notizbuch. Esist ihm gelungen, mit der Kamera farbige Naturdokumente zu schaffen, die uns an die Gemälde des bekannten Afrikaforschers und Tiermalers Kuhnert erinnern.
Die schönsten und zoologisch wertvollsten Farbaufnahmen hat Wolfgang Ullrich zu einem Buch zusammengestellt, das von dem Tierparadies Afrika berichtet. Allerdings unterscheidet es sich von anderen Reiseberichten dadurch, daß es das Tier nicht über Kimme und Korn sieht. Nicht der Jäger, sondern der Tierfreund berichtet. Der Verfasser stand lange Zeit einer Elefantenherde auf 50 Meter völlig ohne Deckung gegenüber; erließ eine Nashornmutter auf 10 Meter herankorhmen und erlebte trotzdem, wie er selbst sagt, keine „atemberaubendea Abenteuer". Aber er brachte das große Erlebnis der Steppe und ihrer Tierwelt mit, und darüber berichtet er. Wir erleben mit ihm die afrikanische Nacht, das Liebeswerben eines Giraffenbullen, die große Wanderung der Zebras und Gnus, die während der Trockenzeit in Herden zu Tausenden in die feuchteren Gebiete ziehen. Wir begegnen den Massai, die als echte Nomaden mit ihren Rinderherden durch die Steppen ziehen und als einzigen Feind unter den Tieren nur den Löwen kennen. Schließlich aber gelingt es dem jungen Zoologen fogardie scheue Giraffen gazelle aufzuspüren und sie mit der Kamera zu belauschen. So wird auch der Fachmann angesprochen und gepackt von der realen Aussage der Farbaufnahmen und der Berichte aus der ostafrikanischen Steppe und dem regennassen Urwald des Mcru.
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neumann verlag
Vissza