Fülszöveg
Die Deutsche Grammophon-Gesellschaft hat sich die schöne Aufgabe gestellt, das gesamte Liedschaffen Franz Schuberts mit Dietrich Fischer-Dieskau auf Platten aufzunehmen. Im Zusammenhang damit entstand dieses Buch.
Mit seinem überragenden musikalischen Können und mit dem großen Ernst, der seine künstlerische Tätigkeit auszeichnet, hat der Autor erkannt, daß die Lieder Franz Schuberts die Geschichte seines Lebens sind. Fischer-Dieskau ging nicht nur dem Musikalisch-Melodischen nach, sondern auch den Texten, ihren Dichtern, ihrer Beziehung zur Zeit und zur Rolle, die sie in Schuberts Leben gespielt haben. Auf einer der ersten Seiten des Buches heißt es:
» Es sollte nicht vergessen werden, wie beschämend klein der tatsächlich ins allgemeine Bewußtsein gedrungene Teil seines Liedschaffens noch immer ist. Sein großer Umfang scheint im Wege gestanden zu haben. Es ist gewiß ein Plus unseres vielgescholtenen Konsummusikbetriebes, daß er es ermöglicht hat, auch die noch unbekannten...
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Fülszöveg
Die Deutsche Grammophon-Gesellschaft hat sich die schöne Aufgabe gestellt, das gesamte Liedschaffen Franz Schuberts mit Dietrich Fischer-Dieskau auf Platten aufzunehmen. Im Zusammenhang damit entstand dieses Buch.
Mit seinem überragenden musikalischen Können und mit dem großen Ernst, der seine künstlerische Tätigkeit auszeichnet, hat der Autor erkannt, daß die Lieder Franz Schuberts die Geschichte seines Lebens sind. Fischer-Dieskau ging nicht nur dem Musikalisch-Melodischen nach, sondern auch den Texten, ihren Dichtern, ihrer Beziehung zur Zeit und zur Rolle, die sie in Schuberts Leben gespielt haben. Auf einer der ersten Seiten des Buches heißt es:
» Es sollte nicht vergessen werden, wie beschämend klein der tatsächlich ins allgemeine Bewußtsein gedrungene Teil seines Liedschaffens noch immer ist. Sein großer Umfang scheint im Wege gestanden zu haben. Es ist gewiß ein Plus unseres vielgescholtenen Konsummusikbetriebes, daß er es ermöglicht hat, auch die noch unbekannten Schätze unter den Werken der Vergangenheit zu heben «
In diesem Band sind die Lieder Schuberts ihrem Inhalt und ihrer musikalischen Eigenart nach beschrieben. Für Singstimme, Begleiter und Hörer sind die Gedanken und Erfahrungen des im aktuellen Kunstleben stehenden Künstlers von hohem Wert. Der weite Bogen vom Strophenlied zur durchkomponierten Form, die großartige Erfüllung einer ganzen Musikgattung im Werk eines Einzelnen wurde bisher nicht in dem Maß evident. Dieses Buch hat gleichzeitig biographischen wie lexikalischen Charakter. In der gesamten Schubert-Literatur gibt es kein Werk, das beide Aufgaben in sich erfüllt.
Zur praktischen Benutzung sind alle Lieder am Schluß des Bandes unter ihrem Titel alphabetisch geordnet zu finden. Ebenso folgt ein Namenverzeichnis.
Das Buch schließt mit dem Kapitel »Ausblick«. Es schlägt die Brücke von Schubert zur Musik der Gegenwart und Zukunft. Leser und Hörer finden Antwort auf offene Fragen und Probleme, die den Musikfreund bewegen.
»Weder Rezeptbuch für Liedgesang noch Studio-Aufzeichnungen eines Kammersängers, sondern das wichtigste Buch über Schubert seit Deutsch, Einstein, Brown und Georgiades. Eine solche Betrachtung über die Aufführungspraxis bei Schubert-Liedern hat es noch kaum gegeben; allein die Erläuterungen zur »Schönen Müllerin« oder zu »An die Leyer« ersetzen eine Meisterklasse für Liedgesang. . . . Hier schreibt eine Dreifachbegabung, die wissenschaftlich verfährt, weitgehend literarisch formuliert und vollends künstlerisch empfindet.«
». . . Man kann sich eine Steigerung zu intensiverer Schau der Zusammenhänge von Werden, Wesen und Wirkung Schubertscher Lieder nicht denken. Dabei ist alles, was ausgesagt wird, nach dem jüngsten Stande des Wissens orientiert. Aufbauend vor allem auf O. E. Deutsch, dessen Schubert-Forschung auch Fischer-Dieskau als grundlegend rühmt, reicht die Bibliographie bis 1970, und auch sonst (im Kapitel »Interpreten« etc.) herrscht jene geradezu fromme, sachtreue Genauigkeit, die die Basis für die Universalität dieses Sänger-Humanisten unserer Tage bildet. Im übrigen, wer Fischer-Dieskaus Werk über Schubert gelesen hat, wird es immer wieder brauchen, es ist ein Buch in nächster Nähe der Musik.« Salzburger Nachrichten
Süddeutsche Zeitung, München
F. A. BROCKHAUS WIESBADEN
Vissza 
