Auf den Spuren von Gottfried Silbermann

Fülszöveg

„Wieviel Schriften sind zu lesen, welch Künstler Du gewesen, hochgeehrter Silbermann. - Du wirst ein Künstler stets auch bey der Nachwelt bleiben. Dein Ruhm verwelket nicht, ob Dich der Todt gleich streckt" - so heißt es in einem Gedicht anläßlich einer Orgelweihe. 1683 wurde Gottfried Silbermann geboren, und noch heute, drei Jahrhunderte später, pilgern jährlich Tausende zu den Stätten im sächsischen Raum, an denen sich noch Silbermann-Orgeln befinden, um dem ausgewogenen, weichen Klang von silberner Klarheit, dem spezifisch Silbermannschen Timbre, zu lauschen. Und welches ist das Geheimnis seines unverwelklichen Ruhms? In Silbermanns Orgeln manifestiert sich nicht nur sein umfangreiches Wissen und die meisterliche Beherrschung der Materie. In einzigartiger Weise setzte sich sein Wollen und Vermögen, seine unbedingte Ehrenhaftigkeit und Geradlinigkeit um in Werke von unübertrefflicher Materialbeschaffenheit und meisterlicher Handwerkskunst.
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„Wieviel Schriften sind zu lesen, welch Künstler Du gewesen, hochgeehrter Silbermann. - Du wirst ein Künstler stets auch bey der Nachwelt bleiben. Dein Ruhm verwelket nicht, ob Dich der Todt gleich streckt" - so heißt es in einem Gedicht anläßlich einer Orgelweihe. 1683 wurde Gottfried Silbermann geboren, und noch heute, drei Jahrhunderte später, pilgern jährlich Tausende zu den Stätten im sächsischen Raum, an denen sich noch Silbermann-Orgeln befinden, um dem ausgewogenen, weichen Klang von silberner Klarheit, dem spezifisch Silbermannschen Timbre, zu lauschen. Und welches ist das Geheimnis seines unverwelklichen Ruhms? In Silbermanns Orgeln manifestiert sich nicht nur sein umfangreiches Wissen und die meisterliche Beherrschung der Materie. In einzigartiger Weise setzte sich sein Wollen und Vermögen, seine unbedingte Ehrenhaftigkeit und Geradlinigkeit um in Werke von unübertrefflicher Materialbeschaffenheit und meisterlicher Handwerkskunst.
Leben und Werk Gottfried Silbermanns sind nicht zu trennen, deshalb „zerfällt" dieses Lebensbild auch nicht in einen „privaten" und „beruflichen" Teil. Hier geht es auch
nicht darum, einen berühmten Mann zu „feiern". Nicht über Höhenzüge geht es hinweg, sondern durch die Niederungen des Alltags mit seinen Erfordernissen. Es geht um Materialbeschaffung und „Transport- und Quartierprobleme", „Terminarbeit und Arbeitsorganisation". Wir schauen in „die Werkstatt" und beobachten das Verhältnis zwischen Meister und Gehilfen. Auch in damaUger Zeit verstand man zu rechnen, und und es gab manches Mal einen Kampf zwischen den auftraggebenden Kirchgemeinden und dem Orgelbaumeister, bis „die Orgel-Con-tracte", die selbstverständlich auch die „Preise und Zahlungsbedingungen" enthielten, unter Dach und Fach waren. Höhepunkte bildeten die Orgelabnahmen - hier taucht manch bekannter Name aus der Musikgeschichte auf - und die darauf folgenden Feste, bei denen in zahlreichen Orgelweihgedichten die hohe Wertschätzung seiner Arbeit zum Ausdruck kam. Suchen wir einen „Schlüssel" zu dem Geheimnis seines Erfolges, dann finden wir ihn sicherlich in einer Notiz von Silbermanns Hand: „ weil das Meinige und meinen Fleisszu sparen nicht gewohnt bin."
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