Barockzeichnung

Fülszöveg

Seit dem 16. Jahrhundert wird die Zeichnung als Grundlage des gesamten künstlerischen Schaffens angesehen, als direkte und authentische Aufzeichnung der Ideen des Künstlers. Wir finden seither in der Kunst ein systematisches Bemiihen, ein intensives Streben nach Vervollkommnung der Zeichnung. Von der flüchtigen Fixierung der Inspiration bis zur definitíven, als autonomes Kunstwerk vollgültigen Zeichnung, entwickelte sich eine breite Skala. Zur Bleistiftzeichnung tritt die Rötelzeichnung, auch bunte Kreiden werden verwendet. Zur Aufhellung weiBer oder anderer heller Töne werden zusátzlich Deckfarben benutzt, durch farbiges Papier wird ein weiterer Farbeffekt erzielt. Neben der spröden Rohrfeder wird der Pinsel verwendet, der in Abschattierung der verdünnten Tusche oder Bister die raffiniert abgestufte Lavierung ermöglicht. Wenn es schon auBerordentlich schwierig ist, die differenzierte Zeichnung der Renaissance und des Manierismus einheitlich zu charakterisieren, dann ist dies noch... Tovább

Fülszöveg

Seit dem 16. Jahrhundert wird die Zeichnung als Grundlage des gesamten künstlerischen Schaffens angesehen, als direkte und authentische Aufzeichnung der Ideen des Künstlers. Wir finden seither in der Kunst ein systematisches Bemiihen, ein intensives Streben nach Vervollkommnung der Zeichnung. Von der flüchtigen Fixierung der Inspiration bis zur definitíven, als autonomes Kunstwerk vollgültigen Zeichnung, entwickelte sich eine breite Skala. Zur Bleistiftzeichnung tritt die Rötelzeichnung, auch bunte Kreiden werden verwendet. Zur Aufhellung weiBer oder anderer heller Töne werden zusátzlich Deckfarben benutzt, durch farbiges Papier wird ein weiterer Farbeffekt erzielt. Neben der spröden Rohrfeder wird der Pinsel verwendet, der in Abschattierung der verdünnten Tusche oder Bister die raffiniert abgestufte Lavierung ermöglicht. Wenn es schon auBerordentlich schwierig ist, die differenzierte Zeichnung der Renaissance und des Manierismus einheitlich zu charakterisieren, dann ist dies noch viel weniger möglich bei der Barockzeichnung, die sich von der Expressivitát und Emotionalitát bis zur klassizistischen Strenge spannt. Die Barockzeichnung ist im Gesamtrahmen der Barockkunst bisher noch zu wenig gewürdigt worden. Am Beispiel der böhmischen Barockzeichnung wird die Bedeutung der graphischen Aussage im Buch von P. Preiss herausgearbeitet. Die böhmische Barockzeichnung wird dabei in ihrer Eigenstándigkeit vorgeführt. Nach den Zeichnungen als Vorlagen zu Altarbildern und Portráts, zu Bühnenbildern und Schniuck wird dann auch noch ausführlich auf die Zeichnung als Vorlage zu graphischen Drucken hingewiesen. Informative Charakteristiken der wichtigsten Künstler bilden einen besonderen Abschnitt des Buches vor dem Abbildungstcil mit seinen 60 gan/seitigen Rcproduktionen. Vissza