Fülszöveg
Das vorliegende Buch ist ein Beitrag zur Geschichte der Republik Österreich aus der Feder eines Mannes, der bereits seit früher Gymnasiastenzeit ein äußerst interessierter Beobachter des politischen Geschehens war und es bereits relativ jung mitgestalten konnte: vorerst als Studentenführer am Gymnasium und an der Universität, sodann in hohen politischen und gewerkschaftlichen Funktionen des sogenannten „Ständestaates" 1934-1938. So ist es ver-ständhch, daß Alfred Maleta in die Geschichte der Ersten Republik zurückblendet. Natürlich gibt es für diese Reise in die Vergangenheit noch andere triftige Gründe, die nicht im persönlichen Erleben, sondern im allgemeinen Zeitgeschehen wurzeln. Denn manche der kritischen und strittigen Probleme der heutigen Tagespolitik ragen aus der Vergangenheit in die Gegenwart herüber. Das Werden und Wachsen eines Staatsbewußtseins spiegelt sich eben in der Vielfalt und Einheit der vergangenen und lebenden Generationen eines Volkes. Trotz tiefgreifender...
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Fülszöveg
Das vorliegende Buch ist ein Beitrag zur Geschichte der Republik Österreich aus der Feder eines Mannes, der bereits seit früher Gymnasiastenzeit ein äußerst interessierter Beobachter des politischen Geschehens war und es bereits relativ jung mitgestalten konnte: vorerst als Studentenführer am Gymnasium und an der Universität, sodann in hohen politischen und gewerkschaftlichen Funktionen des sogenannten „Ständestaates" 1934-1938. So ist es ver-ständhch, daß Alfred Maleta in die Geschichte der Ersten Republik zurückblendet. Natürlich gibt es für diese Reise in die Vergangenheit noch andere triftige Gründe, die nicht im persönlichen Erleben, sondern im allgemeinen Zeitgeschehen wurzeln. Denn manche der kritischen und strittigen Probleme der heutigen Tagespolitik ragen aus der Vergangenheit in die Gegenwart herüber. Das Werden und Wachsen eines Staatsbewußtseins spiegelt sich eben in der Vielfalt und Einheit der vergangenen und lebenden Generationen eines Volkes. Trotz tiefgreifender territorialer und ideeller Veränderungen im Umfang des österreichischen Staatsgebietes und in der Sinndeutung des Begriffes „Österreich" bezeichnet dieser Name nach wie vor eine geradezu mystische Verbundenheit der Gegenwart mit einer fast tausendjährigen Vergangenheit. Die Hintergründe und Wirkursachen eines historischen Prozesses werden aber nur jenem plastisch sichtbar, dem die Geschichte des eigenen Vaterlandes kein „Buch mit sieben Siegeln" ist.
Die Darstellung der Ereignisse in der Ersten Republik wurde derart
umfangreich, daß sie als eigener, erster Band des Memoirenwerkes Alfred Maletas herausgegeben wurde. Das ist berechtigt, weil es sich dabei - trotz aller Zusammenhänge mit der Zweiten Republik - um einen eigenständigen Bereich handelt.
Der Schwerpunkt dieses Buches ist die Analyse des Ständestaates und der politischen Vorstellungen der handelnden Personen. Alfred Maleta, vor 1938 und nach 1945 aktiver Politiker, legt damit ein sehr wesentliches Dokument zur Zeitgeschichte vor. Dieses Buch wurde nicht deshalb geschrieben, weil es heute modern ist, daß Politiker Bücher schreiben. In diesem Buch geht es um echte Aussagen, und nicht um die Niederschrift irgendwelcher Geschichten. Es ist daher nicht „kompi-latorisch", sondern tatsächlich originär und eigenständig. Es soll ein breiter politisch interessierter Leserkreis angesprochen werden, dem österreichische Geschichte, insbesondere die Zeitgeschichte, am Herzen liegen.
Alfred Maleta kommentiert die zeithistorisch-politischen Ereignisse vor dem Hintergrund geistiger Strukturveränderungen im Entwicklungsprozeß unseres westlichen Kulturkreises. Diese Perspektive bei der Betrachtung von Problemen ist ein besonderes Charakteristikum dieses Buches. Der Autor bemüht sich, die wissenschaftlichen Lehren aus seinen langjährigen Studien in den Disziplinen Gesellschaftsphilosophie, Soziologie und Gesellschaftspolitik mit seinen praktischen Erfahrungen als aktiver Politiker zu koordinieren.
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Verlag Styria Graz Wien Köln
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