Fülszöveg
„Aino Kuusinens Memoiren unterscheiden sich von den bisherigen Veröffentlichungen in mehrfacher Hinsicht Nur wenige geben ein Bild, das sich über Jahrzehnte erstreckt Neu, ungewöhnlich ist auch der Blickpunkt. Aino Kuusinen ist das Gegenteil einer Ginsburg und einer Man-delstam. Ist die eine die bessere Kommunistin als ihr Quäler, erwartet die andere nur Qualen und Tod, so setzt sich Aino Kuusinen sehr real mit einer widerlichen Wirklichkeit auseinander, ohne tragische Enttäuschung, ohne inneren Zusammenbruch. Sie wollte überleben um ihrer selbst willen, und weil sie der sowjetischen Obrigkeit nicht den Triumph gönnen wollte Wolfgang Leonhard
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„Aino Kuusinens Memoiren unterscheiden sich von den bisherigen Veröffentlichungen in mehrfacher Hinsicht Nur wenige geben ein Bild, das sich über Jahrzehnte erstreckt Neu, ungewöhnlich ist auch der Blickpunkt. Aino Kuusinen ist das Gegenteil einer Ginsburg und einer Man-delstam. Ist die eine die bessere Kommunistin als ihr Quäler, erwartet die andere nur Qualen und Tod, so setzt sich Aino Kuusinen sehr real mit einer widerlichen Wirklichkeit auseinander, ohne tragische Enttäuschung, ohne inneren Zusammenbruch. Sie wollte überleben um ihrer selbst willen, und weil sie der sowjetischen Obrigkeit nicht den Triumph gönnen wollte Wolfgang Leonhard
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Im Jahr 1966 erhielt Wolfgang Leonhard einen Brief von Aino Kuusinen. Sie hatte Leonhards berühmtes Budi „Die Revolution entläßt ihre Kinder" gelesen und fand, er, der mit den Problemen der Sowjetunion und des Kommunismus Vertraute, wäre der richtige Mann, ihr bei der Abfassung ihrer Memoiren behilflich zu sein. Aino Kuusinen war eine der erfolgreichsten Mitarbeiterinnen der Komintern und des Spionagedienstes der Roten Armee. Ihr Mann, Otto Kuusinen, war vom Chef der finnischen KP und Vorsitzenden der finnischen Revolutionsregierung bis zu den höchsten Spitzen der sowjetischen Parteihierarchie aufgestiegen. Als Frau des Komintern-Führers der KPdSU gehörte die gebürtige Finnin Aino Kuusinen seit 1922 zur Sowjetaristokratie. „Die Ringe meines Schicksals", wie Aino Kuusinen sie nennt, bilden eine Kette von Ereignissen und Erlebnissen, die mehr als vier Jahrzehnte im Bannkreis des Kreml umfaßt. Von einer im Auftrag der Komintern unternommenen Reise nach Amerika kehrt Aino Kuusinen nach Moskau zurück — als veränderter Mensch: Ihre politischen Illusionen sind verflogen, ihre Liebe zu Otto Kuusinen ist zerbrochen. Doch sie arbeitet weiter für den Spionageabwehrdienst. Der sowjetische Militärapparat entsendet sie nach Japan, wo sie unter dem Vorwand, ein Buch über Land und Leute zu publizieren, Eingang in die feudale Gesellschaft Tokios findet und Mitarbeiterin des berühmten Sowjetagenten Dr. Richard Sorge wird. Als sie den Vorschlag Stalins, als Nachfolgerin von Alexandra Kol-lontaj als Botschafterin nach Schweden zu gehen, ablehnt, wird sie nach einem neuerlichen Zwischenspiel in Japan, das nur elf Monate dauern soll, zurückbeordert. In Moskau erwartet sie bereits der NKWD. Am Neujahrsmorgen des Jahres 1938 beginnt der
(Fortsetzung auf der hinteren Klappe)
Leidensweg dieser intelligenten und lebensmutigen Finnin. Die nächsten fünfzehn Jahre verbringt sie in den Gefängnissen Moskaus, in Zwangsarbeitslagern am Nördlichen Eismeer und in den Straflagern Zentralrußlands. Doch niemals verliert sie ihren Lebenswillen und vor allem ihren Stolz, der jeder Erniedrigung die Stirn bietet und sie geistig ungebrochen diese Hölle überleben läßt. Der dramatische Lebensbericht dieser selbstbewußten Frau führt aus dem Intimkreis der Komintern und des Kremls in Stalins Straflager. Aino Kuusinens Memoiren sind die erste Inside-Story der Kremlaristokratie und ein äußerst spannender, faszinierender, politisch brisanter Tatsachenbericht aus den höchsten Kreisen der Sowjethierarchie.
i VERLAG FRITZ MOLDEN
Vissza