Der Totschläger

Fülszöveg

EMILE ZOLA (1840-1902) ist der Sohn einer französischen Mutter und eines italienischen Vaters. Er wuchs in Aix (Provence) in ärmlichen Verhältnissen auf. — Empört über die Verderbtheit seiner Zeit, die eine Folge des Regimes Napoleons III. war, wandte er sich früh der Schriftstellerei zu und ließ durch eine naturgetreue Milieuschilderung und die Beschreibung sozialer Mißstände die Menschen aufhorchen. Er setzte ihnen die reine, krasse Wahrheit vor, leuchtete in die dunkelsten Gassen und Stadtviertel und rückte zum erstenmal mitleidlos das vielleicht Häßliche, aber menschlich Wahre in das Licht. Er wurde damit zum Begründer des Naturalismus. Sein Hauptwerk ist die aus 20 Einzelromanen bestehende Familienchronik „Les Rougon-Macquart", zu der auch „Der Totschläger" gehört. In den Mittelpunkt stellt er Gervaise, eine Wäscherin aus Paris. Zwischen Liebe und Glück, Elend und Verlassenheit schwankt ihre Lebenskurve und weist eine reiche Empfin-dungsskaSa auf, von zartesten Gefühlen,... Tovább

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EMILE ZOLA (1840-1902) ist der Sohn einer französischen Mutter und eines italienischen Vaters. Er wuchs in Aix (Provence) in ärmlichen Verhältnissen auf. — Empört über die Verderbtheit seiner Zeit, die eine Folge des Regimes Napoleons III. war, wandte er sich früh der Schriftstellerei zu und ließ durch eine naturgetreue Milieuschilderung und die Beschreibung sozialer Mißstände die Menschen aufhorchen. Er setzte ihnen die reine, krasse Wahrheit vor, leuchtete in die dunkelsten Gassen und Stadtviertel und rückte zum erstenmal mitleidlos das vielleicht Häßliche, aber menschlich Wahre in das Licht. Er wurde damit zum Begründer des Naturalismus. Sein Hauptwerk ist die aus 20 Einzelromanen bestehende Familienchronik „Les Rougon-Macquart", zu der auch „Der Totschläger" gehört. In den Mittelpunkt stellt er Gervaise, eine Wäscherin aus Paris. Zwischen Liebe und Glück, Elend und Verlassenheit schwankt ihre Lebenskurve und weist eine reiche Empfin-dungsskaSa auf, von zartesten Gefühlen, brutalem Sich-wehrenmüssen bis zur triebhaften Abgestumpftheit. Es ist erschütternd, ihr Leben mitzuerleben, erschütternd aber auch, aus der Gestaltung die Liebe Zolas zu diesen Menschen zu spüren, die, wie er selbst sagt, nicht schlecht, sondern nur verdorben durch ihre Umwelt sind. Zolas mutiges Eingreifen in die Dreyfus-Affäre durch einen offenen Brief „J'accuse" 1898 hat ihm die Achtung der gesamten Welt eingebracht.
VERLAG DER NATION BERLIN Vissza