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Gertrud Kolmar Die schönen Wunder
Die schönen Wunder aus den sieben Reichen, die bald Zitronenfalter, groß an Stielen, bald Zwergflamingos, die in Büsche fielen, bald Muscheln sind aus zauberstillen Teichen,
o meine Rosen. Herzen. Mögt ihr bleichen, erschlafft, erschöpft von weißen Sonnenspielen, verzehrt vom Überschwang, dem Allzuvielen; tragt singend euch zu Grabe, süße Leichen!
Ich will euch doch vom lieben Zweig nicht
trennen,
euch nicht im engen, lauen Glase wissen,
die kurze Spanne Blühn euch kunstreich dehnen.
O gut: an unermeßnem Glanz verbrennen, statt, von der heißen Erde fortgerissen, ein langes schales Leben hinzusehnen.
Alfred Lichtenstein Kihel
Ein Nebel hat die Welt so weich zerstört. Blutlose Bäume lösen sich in Rauch. Und Schatten schweben, wo man Schreie hört. Brennende Biester schwinden hin wie Hauch.
Gefangne Fliegen sind die Gaslaternen. Und jede flackert, daß sie noch entrinne. Doch seitlich...
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Gertrud Kolmar Die schönen Wunder
Die schönen Wunder aus den sieben Reichen, die bald Zitronenfalter, groß an Stielen, bald Zwergflamingos, die in Büsche fielen, bald Muscheln sind aus zauberstillen Teichen,
o meine Rosen. Herzen. Mögt ihr bleichen, erschlafft, erschöpft von weißen Sonnenspielen, verzehrt vom Überschwang, dem Allzuvielen; tragt singend euch zu Grabe, süße Leichen!
Ich will euch doch vom lieben Zweig nicht
trennen,
euch nicht im engen, lauen Glase wissen,
die kurze Spanne Blühn euch kunstreich dehnen.
O gut: an unermeßnem Glanz verbrennen, statt, von der heißen Erde fortgerissen, ein langes schales Leben hinzusehnen.
Alfred Lichtenstein Kihel
Ein Nebel hat die Welt so weich zerstört. Blutlose Bäume lösen sich in Rauch. Und Schatten schweben, wo man Schreie hört. Brennende Biester schwinden hin wie Hauch.
Gefangne Fliegen sind die Gaslaternen. Und jede flackert, daß sie noch entrinne. Doch seitlich lauert glimmend hoch in Fernen der giftge Mond, die fette Nebelspinne.
Wir aber, die, verrucht, zum Tode taugen, zerschreiten knirschend diese, wüste Pracht. Und stechen stumm die weißen Elendsaugen wie Spieße in die aufgeschwollne Nacht.
Paul Zech Qrahinschrift
Der hier in dieser fremden Erde ruht, bei Wurm und Wurzeln und dem Urgeschehn von Werden, Gehn und Wiederauferstehn: auch er war Blut von unserem Blut. Und was uns immer so mißfiel an seinem Wesen, seinem Werk und Ziel, das war nichts anderes als in Wirklichkeit das Spiegelbild von uns und unserer Zeit.
Vissza