Előszó
GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK
Der heilige Remigius
Im Jahre 437 wurde Remigius als Sohn der schon betagten
Emile und Cilinie, die beide heilig gesprochen wurden, dank
einer offensichtlichen Fügung Gottes in der Grafschaft Laon ge-
boren. Er war der Bruder des heiligen Principe, des Bischofs von
Soisson ; seine Amme war die heilige Balsamie, sein Ziehbruder
der heilige Ceisin. Schon in der Wiege wirkte er Wunder, an sei-
ner Heiligkeit wurde nie gezweifelt. Die strahlende Kultiviertheit
eines gallo-römischen Adligen und sein vorbildliches Leben tru-
gen dazu bei, dass die Einwohner von Reims ihn im Jahre 459
im Alter von 22 Jahren zum Bischof wählten. Er übernahm die-
ses Amt unter schweren Bedingungen : das Reich ging seinem
Untergang entgegen, und die Kultur verfiel unter den Schlägen
der Invasionen. Nach der Niederlage der Hunnen (451) begann
sich die Macht der Franken mit der ihnen angeborenen Grau-
samkeit in Nordgallien durchzusetzen. Hier kommt es nun zu
der Begegnung zweier aussergewöhnlicher politischer Welten,
die den Lauf der Geschichte ändern sollten, durch die Vereini-
gung der Kirche und der Barbaren über dem Taufbecken. Für
Chlodwig bedeutete sein Übertritt zum christlichen Glauben den
Gewinn unzähliger Sympathien, für Remigius, dem Klothilde
beistand, bedeutete Chlodwigs Taufe eine Abwendung von seinen
arianischen Gefährten und den Triumph der wahren Lehre. Als
zu Weihnachten des Jahres 498 oder 499 der stolze Sikamber
sich mit seinen 3 000 Kriegern beugte, verbrannte was er ange-
betet hatte, und anbetete, was er verbrannt hatte, wurde er als
Mensch der Vorsehung, als « Schiedsmann dieser Zeit » (Sankt
Avit), der den Triumph einer neuen Zivilisation ermöglichen soll-
te, gefeiert. Das Bandenoberhaupt wurde zum Rassenober-
haupt.
Chlodwigs Taufe trägt viel zur Verehrung des heiligen Remi-
gius bei; sie gilt als eine « nationale » Verehrung dem gegenüber,
der als erster die Könige Frankens krönte, von dem Augenblick
an als die Monarchen Krone und Salbung in Reims empfangen
wollten. Die Legende von der heiligen Schale weist besonders auf
die Wahl des Bischofssitzes von Reims hin : Am Tage der Tauf-
zeremonie war die Volksmenge so dicht in der Kathedrale, dass
der mit der Überbringung des heiligen Öls beauftragte Geistliche
sie nicht durchdringen konnte. Um dem Bischof zu Hilfe zu eilen,
kam der heilige Geist in Gestalt einer Taube und brachte ein Ge-
fass mit heiligem Öl. Dieses wunderbare Gefass, das später für
alle Krönungen benutzt wurde, galt als Symbol der Beständig-
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