Fülszöveg
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Ich bin am 18. Februar 1932 in Szamosújvár geboren. Das Bewusstsein, ein Ungar zu sein, und die Liebe zum Vaterland haben uns die Eltern vermittelt, und auch die rumänischen Kinder erinnerten uns am Ende der Dreißiger Jahre allzu oft durch eine Tracht Prügel daran. Nach dem Krieg siedelte die Familie erst nach Mátészalka um, und als auch Vater aus dem Krieg heimgekehrt war, zogen wir nach Soroksár. Dort bekam Vater für uns 9 Kinder 13 Morgen Ackerland zur Bewirtschaftung.
Ich wurde Agronom und verdanke es nur meinem Schutzengel, dass ich die fast zwölfjährige kommunistische Herrschaft ohne Gefängnisstrafe überstand. Als Referent für die Futtermittelwirtschaft des Bezirks Szob und später als verantwortlicher Viehzüchter des Stadtrates von Cegléd hatte ich Gelegenheit, die traurige und verzweifelte Lage der ungarischen Bauern kennen zu lernen, was meine politische Entwicklung maßgeblich beeinflusst hat.
Zwei Jahre diente ich als Soldat meinem Land und wurde während...
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Ich bin am 18. Februar 1932 in Szamosújvár geboren. Das Bewusstsein, ein Ungar zu sein, und die Liebe zum Vaterland haben uns die Eltern vermittelt, und auch die rumänischen Kinder erinnerten uns am Ende der Dreißiger Jahre allzu oft durch eine Tracht Prügel daran. Nach dem Krieg siedelte die Familie erst nach Mátészalka um, und als auch Vater aus dem Krieg heimgekehrt war, zogen wir nach Soroksár. Dort bekam Vater für uns 9 Kinder 13 Morgen Ackerland zur Bewirtschaftung.
Ich wurde Agronom und verdanke es nur meinem Schutzengel, dass ich die fast zwölfjährige kommunistische Herrschaft ohne Gefängnisstrafe überstand. Als Referent für die Futtermittelwirtschaft des Bezirks Szob und später als verantwortlicher Viehzüchter des Stadtrates von Cegléd hatte ich Gelegenheit, die traurige und verzweifelte Lage der ungarischen Bauern kennen zu lernen, was meine politische Entwicklung maßgeblich beeinflusst hat.
Zwei Jahre diente ich als Soldat meinem Land und wurde während dieser Zeit
zweimal zum Gefreiten befördert. Einmal wurde ich allerdings auch degradiert, weil ich während einer politischen Schulung geäußert hatte, der Kommunismus sei nichts anderes als eine Art Staatskapitalismus. Ich hatte Glück, denn dafür hätte ich auch bis zu 15 Jahre Zwangsarbeit bekommen können.
Die Nachricht über den Ausbruch der Revolution von 1956 erreichte mich im Staatsgut von Henyelpuszta. Ich brach von dort am Morgen des 24. Oktober nach Budapest auf, weil ich ahnte, dass auch meine Brüder am Aufstand beteiligt waren. Ich wusste, dass mein Platz jetzt an ihrer Seite war. Im Morgengrauen des 25. Oktober kam ich in die Corvin Passage, wo ich mit meinen Kameraden und Brüdern an den Kämpfen und Verhandlungen teilnahm, die zum Sieg der Revolution geführt haben. Die größte Auszeichnung meines Lebens wurde mir zuteil, als mich die Corvinisten am 30. Oktober zu ihrem Oberkommandanten wählten.
Am 28. November 1956 verließ ich Ungarn.
Im Frühjahr 1957 wählte man mich in Chicago auf dem Kongress des Weltverbandes der Ungarischen Freiheitskämpfer (Nationalgarde) an der Seite des Vorsitzenden Béla Király zum stellvertretenden Vorsitzenden. Ich war später 15 bewegte und stürmische Jahre Vorsitzender des Verbandes. Von diesem Posten trat ich im Februar 1982 zurück und verließ gleichzeitig den Verband. Ich nahm den 25. Jahrestag unserer Revolution zum Anlass, die Geschichte und die Rolle der Corvin Passage während der Revolution von 1956 niederzuschreiben. '
Vissza