Bayerische Königsschlösser

Fülszöveg

Die bayerischen Königsschlösser sind von Tokio bis Toronto ein Begriff, Ludwig lí. gilt lángst weltweit als „Márchenkönig", und sein Schlofi Neuschwanstein wird schlechthin als Symbol für „romantisches Deutschland" verstanden. Daft Ludwig II. zu gleicher Zeit gleich drei Schlösser zu unterschiedlichsten Zwecken errichtete, ist schon weit weniger bekannt. Zudem wird oft und leider übersehen, dafi es alléin in München noch einmal drei nicht minder interessante, riesige Schlofianlagen bayerischer Herzöge, Kürfürsten und Könige gibt, an denen viele Generationen gebaut habén und an denen heute gut sechs Jahrhunderte bayerischer Geschichte buchstáblich mit „Handen zu greifen" sind. Wohl hat Ludwig II. seine Traume am konsequentesten getraumt und am kompromifilosesten in Stein und Gold umsetzen lassen - bei Null angefangen jedoch hat er nicht. Schliefilich wuchs der Kronprinz in der Münchner Residenz auf und erlebte dort, was Jahrhunderte vor ihm getraumt und gebaut worden war. Der... Tovább

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Die bayerischen Königsschlösser sind von Tokio bis Toronto ein Begriff, Ludwig lí. gilt lángst weltweit als „Márchenkönig", und sein Schlofi Neuschwanstein wird schlechthin als Symbol für „romantisches Deutschland" verstanden. Daft Ludwig II. zu gleicher Zeit gleich drei Schlösser zu unterschiedlichsten Zwecken errichtete, ist schon weit weniger bekannt. Zudem wird oft und leider übersehen, dafi es alléin in München noch einmal drei nicht minder interessante, riesige Schlofianlagen bayerischer Herzöge, Kürfürsten und Könige gibt, an denen viele Generationen gebaut habén und an denen heute gut sechs Jahrhunderte bayerischer Geschichte buchstáblich mit „Handen zu greifen" sind. Wohl hat Ludwig II. seine Traume am konsequentesten getraumt und am kompromifilosesten in Stein und Gold umsetzen lassen - bei Null angefangen jedoch hat er nicht. Schliefilich wuchs der Kronprinz in der Münchner Residenz auf und erlebte dort, was Jahrhunderte vor ihm getraumt und gebaut worden war. Der Goldrausch der Reichen Zimmer Cuvilliés' war ihm ebenso vertraut wie die riesigen Saalfluchten der klassizistischen Erweiterungsbauten seines Grofívaters Ludwig I. Bereits dort gab es in den weitláufigen Nibelungensálen die Bekanntschaft mit der altdeutschen Sagenwelt, die für Ludwig spáter eine so beherrschende Rolle spielen sollte. Zog der Hof im Sommer nach Nymphenburg, erlebte der junge Kronprinz die Romantik der weitláufigen Parks, den Zauber des Rokokojuwels Amalienburg und die Romantik der Magdalenenklause. Bei Besuchen in Schleifiheim lernte Ludwig die riesigen Dimensionen des Neuen Schlosses des Blauen Kürfürsten Max Emánuel bewundern und verehren. Ludwigs Vater, Maximilian II., schliefilich baute nicht nur in der Münchner Residenz einen berühmten Wintergarten, sondern nahm seinen Sohn mit in die bayerischen Berge zur Jagd und in die von ihm wieder aufgebaute Burg Hohenschwangau - der unmittelbaren Vorstufe für Neuschwanstein. Wenn Ludwig II. im Sángersaal von Neuschwanstein die altdeutsche Sagenwelt zu neuem Leben brachte, in den Prunkráumen von Linderhof dem Vorbild Cuvilliés nacheifern liefí und im Spiegelsaal von Herrenchiemsee den Vorbildern in Schleifiheim und Versailles folgte, setzte er einfach - wenn auch ganz besonders konsequent - die Tradition seiner Vorfahren fort und versuchte zu vollenden, was seiner Vorstellung nach in dieser Tradition noch zu vollenden war. Ludwig II. und seine drei Königsschlösser verstehen zu wollen, heifit deshalb zunáchst, die drei grófién Schlösser seiner Vorváter kennenzulernen: die Münchner Residenz, Schlofi Nymphenburg und das Neue Schlofi Schleifiheim. Sie werden deshalb im vorliegenden Grofi-Farbbildband genauso vorgestellt wie die Bauten des Marchenkönigs selbst, bei denen dann um so leichter ablesbar wird, was ihr Bauherr darüber hinaus war: ein genialer Regisseur, der zugleich sein eigener Hauptdarsteller und Zuschauer in einem Drama war, das mit seinem frühen Tod ein unwiderrufliches Ende fand. r V ... IS 1 ¦# , \ * * ^ \ B B B fl I Vissza