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Willy Puruckers Löwengrube

Die Familie Grandauer von 1933-1941

Szerző
Róla szól
München
Kiadó: nymphenburger
Kiadás helye: München
Kiadás éve:
Kötés típusa: Fűzött keménykötés
Oldalszám: 364 oldal
Sorozatcím:
Kötetszám:
Nyelv: Német  
Méret: 21 cm x 14 cm
ISBN: 3-485-00627-0
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Er ist ganz der Sohn seines Vaters, der Karl Grandauer: korrekt, konservativ, ein bißchen spießig, zur rechten Zeit grantig und nörglerisch, aber brav und verläßlich - eben so, wie man sich einen typischen bayerischen Beamten vorstellt. So hat er auch den Beruf des Vaters bei der Münchener Mordkommission übernommen, und mit ihm ist damit jetzt schon die zweite Generation der Grandauers in der Löwengrube«, dem Münchener Polizeipräsidium, tätig. Auch mit seinem Privatleben kann er durchaus zufrieden sein. Denn mit seiner Traudl hat er das große Los gezogen, ist sie doch ebenso hübsch wie tüchtig, und die beiden Söhne, Rudi und Maxi, sind der Stolz ihrer Eltern. Karl Grandauer könnte also mit sich und der Welt zufrieden sein, würde sich die Welt in jenem Frühjahr 1933 nicht gar so verrückt gebärden. Gewiß, vor Arbeitslosigkeit und materieller Not hat ihn seine Stellung als Beamter bewahrt. Aber die ständigen Gehaltskürzungen machen das Leben nicht leichter, und die Machtergreifung... Tovább

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Er ist ganz der Sohn seines Vaters, der Karl Grandauer: korrekt, konservativ, ein bißchen spießig, zur rechten Zeit grantig und nörglerisch, aber brav und verläßlich - eben so, wie man sich einen typischen bayerischen Beamten vorstellt. So hat er auch den Beruf des Vaters bei der Münchener Mordkommission übernommen, und mit ihm ist damit jetzt schon die zweite Generation der Grandauers in der Löwengrube«, dem Münchener Polizeipräsidium, tätig. Auch mit seinem Privatleben kann er durchaus zufrieden sein. Denn mit seiner Traudl hat er das große Los gezogen, ist sie doch ebenso hübsch wie tüchtig, und die beiden Söhne, Rudi und Maxi, sind der Stolz ihrer Eltern. Karl Grandauer könnte also mit sich und der Welt zufrieden sein, würde sich die Welt in jenem Frühjahr 1933 nicht gar so verrückt gebärden. Gewiß, vor Arbeitslosigkeit und materieller Not hat ihn seine Stellung als Beamter bewahrt. Aber die ständigen Gehaltskürzungen machen das Leben nicht leichter, und die Machtergreifung jenes merkwürdigen Herrn Hitler und seiner braunen Rabaukenpartei läßt den mißtrauischen Grandauer eher skeptisch in die Zukunft schauen - auch wenn Baider Adi enthusiastisch von den nun anbrechenden goldenen Zeiten für alle Deutschen schwärmt -wirklich für alle? Ist denn die reizende Berliner Jüdin Sara, mit der Schwager Kurt verheiratet ist, keine Deutsche? Auch die dienstlichen Maßnahmen der neuen Herren sind nicht dazu angetan, das Vertrauen eines Karl Grandauer zu
gewinnen. Denn die personellen Konsequenzen sind nicht nur in allen politischen Ämtern einschneidend, sondern auch in der Löwengrube, und wenn es einstweilen auch nur die höheren Chargen trifft, so ist es doch höchst unangenehm, daß man bald jedes Wort auf die Goldwaage legen muß, weil damit zu rechnen ist, daß sich hinter jedem der vielen neuen Gesichter -und auch hinter manchem altvertrauten - ein Denunziant verbirgt. In der Tat: München ändert in jenen Jahren auf beängstigende Weise sein Gesicht, das Unrechtsregime offenbart seinen Charakter immer unverblümter, und als der politische und rassistische Terror auch in die eigene Familie hineinwirkt, erkennt Karl Grandauer mit Schrecken, daß sich Alltag und Politik auch für einen unpolitischen Menschen nicht so einfach trennen lassen.
DER AUTOR
1946 in München geboren, studierte Erich Kasberger in München, Regensburg und London. Er ist Lehrer aus Leidenschaft, Historiker aus Neugier und Kabarettist zum Vergnügen. Publizistisch ist er mit Arbeiten zur Münchener Stadtteilgeschichte hervorgetreten.
Das Schicksal der Polizistenfamilie Grandauer in der Zeit des Nationalsozialismus. Der unpolitische Polizeikommissar Karl Grandauer versucht vergeblich, seine Familie aus der Politik herauszuhalten. Durch seinen Beruf jedoch erleben die Grandauers aus viel größerer Nähe als die meisten anderen Bürger den Aufstieg des nationalsozialistischen Regimes. Und auch in der Familie selbst sind die Meinungen gespalten: Für Karls Bruder Adi, einen überzeugten Nationalsozialisten, sind seine Jahre als Staatsanwalt eine glorreiche Epoche.
Der zweite Teil der spannenden Familiengeschichte der Grandauers. -Das Buch zur preisgekrönten Fernsehserie-Serie. (Sie wurde mit vier Adolf-Grimme-Preisen und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet, Regisseur Willy Purucker erhielt den Ernst-Hoferichter-Preis und die Medaille »München leuchtet«.)
»Anschaulicher, lehrreicher und zugleich unterhaltsamer läßt sich Historie nicht ins fernseh-fiktio-nale Gewand kleiden,« (FAZ) Vissza

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