Die Kunstkammer

Fülszöveg

Die Wiener Kunstkammer zählt mit ihren Beständen zu den weltweit bedeutendsten Sammlungen ihrer Art. Sie bietet eine einzigartige Fülle an herausragenden Werken der Coldschmiedekunst und des Steinschnitts, an Arbeiten aus Bronze, Elfenbein, Holz und Bernstein oder Uhren und Automaten, die ihre Entstehung alleine dem Prinzip und dem Geist fürstlicher Kunstkammern des 16. und 17. Jahrhunderts verdanken.
Verschiedene Mitglieder des Hauses Habsburg, wie Erzherzog Ferdinand II. (1529-1595) oder Kaiser Rudolf II. (1552-1612), richteten Kunstkammern ein, die bis heute als berühmteste Beispiele für dieses historische Prinzip von Sammlungen als „begehbare Enzyklopädien" allen Wissens über die Welt und den Kosmos gelten können. Sie beschäftigten Diplomaten und Agenten, die für sie die kostbarsten, seltensten und außergewöhnlichsten Dinge erwarben, und erteilten den besten Künstlern ihrer Zeit den Auftrag, für sie virtuose, weitestgehend zweckfreie Schaustücke zu schaffen.
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Die Wiener Kunstkammer zählt mit ihren Beständen zu den weltweit bedeutendsten Sammlungen ihrer Art. Sie bietet eine einzigartige Fülle an herausragenden Werken der Coldschmiedekunst und des Steinschnitts, an Arbeiten aus Bronze, Elfenbein, Holz und Bernstein oder Uhren und Automaten, die ihre Entstehung alleine dem Prinzip und dem Geist fürstlicher Kunstkammern des 16. und 17. Jahrhunderts verdanken.
Verschiedene Mitglieder des Hauses Habsburg, wie Erzherzog Ferdinand II. (1529-1595) oder Kaiser Rudolf II. (1552-1612), richteten Kunstkammern ein, die bis heute als berühmteste Beispiele für dieses historische Prinzip von Sammlungen als „begehbare Enzyklopädien" allen Wissens über die Welt und den Kosmos gelten können. Sie beschäftigten Diplomaten und Agenten, die für sie die kostbarsten, seltensten und außergewöhnlichsten Dinge erwarben, und erteilten den besten Künstlern ihrer Zeit den Auftrag, für sie virtuose, weitestgehend zweckfreie Schaustücke zu schaffen.
Das vielfach von individuellen Interessen und Vorstellungen geprägte Erscheinungsbild dieser Kunstkammerobjekte erfordert eine besonders intensive und nahsichtige Betrachtungsweise. Es ist ausgerichtet auf den Auftraggeber und Sammler, der das Objekt in die Hand nehmen kann, um die glatte Oberfläche eines meisterhaft polierten Gefäßes aus einem edlen Stein abzutasten, um die noch in kleinsten Details zum Ausdruck gebrachte Originalität und Gestaltungskraft des Künstlers zu entdecken und um die Überwindung der ihm bekannten technischen Schwierigkeiten in der Bearbeitung des Materials zu bewundern. Die vorliegende Publikation bietet mit zahlreichen Groß- und Detailaufnahmen von rund 150 Meisterwerken der Wiener Kunstkammer diesen entscheidenden nahsichtigen Blick auf ein Panorama von Kostbarkeiten aus den vielfältigsten Techniken und Werkstoffen, die über einen Zeitraum von beinahe tausend jähren geschaffen und gesammelt wurden. Der hohe künstlerische Anspruch dieser Werke versetzt den Betrachter bis heute in Erstaunen und erfüllt somit nach wie vor den oft einzigen tatsächlichen „Zweck", für den sie von Anfang an gedacht waren.
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