Fülszöveg
„Audiatur et altera pars" — man soll auch die andere Seite hören!
Die ungarische Armee hat im Zweiten Weltkrieg auf deutscher Seite gegen das kommunistische Rußland gekämpft, zunächst mit bescheidenen Kräften, schließlich in Verteidigung der eigenen Scholle unter Aufbietung aller Möglichkeiten. Sie hat mehrfach nicht glücklich gefochten und versank schließlich in dem chaotischen Strudel von 1945. Dies, und hier wiederum die auf die deutsche Niederlage bei Stalingrad folgende Winterschlacht am Don, haben sich stärker eingeprägt als viele glückliche Leistungen. Darüber wird in der deutschen Militärgeschichtsschreibung oft übersehen, daß die Ungarn zusammen mit den Kroaten nicht, wie die übrigen Verbündeten, abgefallen und zur Gegenseite hinübergewechselt sind: sie blieben bis
zum bitteren Ende dem Bündnis treu.
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Die königlich ungarische Honvéd, die ungarische Armee, zeigt sich im Zweiten Weltkrieg geprägt durch den Ausgang des Ersten Weltkrieges: durch das Diktat von Trianon,...
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Fülszöveg
„Audiatur et altera pars" — man soll auch die andere Seite hören!
Die ungarische Armee hat im Zweiten Weltkrieg auf deutscher Seite gegen das kommunistische Rußland gekämpft, zunächst mit bescheidenen Kräften, schließlich in Verteidigung der eigenen Scholle unter Aufbietung aller Möglichkeiten. Sie hat mehrfach nicht glücklich gefochten und versank schließlich in dem chaotischen Strudel von 1945. Dies, und hier wiederum die auf die deutsche Niederlage bei Stalingrad folgende Winterschlacht am Don, haben sich stärker eingeprägt als viele glückliche Leistungen. Darüber wird in der deutschen Militärgeschichtsschreibung oft übersehen, daß die Ungarn zusammen mit den Kroaten nicht, wie die übrigen Verbündeten, abgefallen und zur Gegenseite hinübergewechselt sind: sie blieben bis
zum bitteren Ende dem Bündnis treu.
*
Die königlich ungarische Honvéd, die ungarische Armee, zeigt sich im Zweiten Weltkrieg geprägt durch den Ausgang des Ersten Weltkrieges: durch das Diktat von Trianon, durch die Bolschewisten-Herrschaft in Ungarn und die eifersüchtige Überwachung der Abrüstung durch die benachbarten Nationen. Ein Heer, das sich 1914/18 ausgezeichnet geschlagen hatte, wurde aufgelöst und seiner Tradition systematisch beraubt — eine Lage, die manche Ähnlichkeit hat mit jener der Bundeswehr von heute.
So war Ungarn 1941 in keiner Weise auf den Krieg gegen einen starken Gegner gerüstet, als es in ihn eintrat. Und es war auch nicht vorbereitet, als die Front sich schnell den Landesgrenzen näherte, als nun plötzlich die ganze Nation gegen einen kriegserfahrenen, harten und überlegen bewaffneten Gegner in den Kampf treten mußte.
Für solches Ringen fehlte es an der Ausrüstung, die der selbst bedrängte große Bundesgenosse nicht geben konnte — vor allem an Panzern, schweren Waffen und an Unterstützung aus der Luft.
Fortsetzung auf der Rückenklappe
Major i. G. a. D. v. Adonyi-Naredy zeichnet in diesem Werk den Kriegsablauf auf der Grundlage ungarischer Kriegsakten und aus ungarischer Sicht. Er sah es nicht als seine Aufgabe an, die politische Seite des Bündnisses mit den übrigen europäischen Staaten, insbesondere mit dem Deutschen Reich zu schildern; aber natürlich spielen die Politik und ihre Entwicklung in die militärischen Vorgänge hinein. Sie werden vom Verfasser mit einem Takt gegenüber den vielfach abweichenden deutschen Ansichten dargestellt, der nichts Wichtiges ungesagt sein läßt, aber die innere Verbundenheit des Bündnisses stets bewahrt. Das Bemühen, gegenüber einer oft ungerechten Kritik die Leistungen der Honvéd herauszustellen, darzulegen, wo und weshalb sie an anderen Stellen versagen mußten, ist verständlich und voll berechtigt.
Vissza