Geboren 1900

Fülszöveg

Über das Leben des bedeutenden ungarischen Dramatikers, Julius Hay, dessen Erinnerungen noch einmal die politischen und künstlerischen Höhepunkte dieses Jahrhunderts und die seines eigenen wechselvollen Lebens Revue passieren lassen, schrieb die »Neue Zürcher Zeitung« anläßlich Julius Hays 70. Geburtstag: »Julius Hays Lebenslauf ist gezeichnet durch das Engagement und die daraus erwachsenen Konsequenzen. Im Jahre 1900 im ungarischen Dorfe Abony geboren, beteiligte er sich schon als Student an Protestbewegungen gegen den Krieg und nahm als Mitarbeiter von Georg Lukacs an der Räterepublik teil; nach der Niederschlagung der Revolution flüchtete er sich ins Ausland. Er widmete sich in Deutschland der Bühnenarchitektur, verfaßte einen Roman in ungarischer Sprache und wandte sich seit 1930 — in Berlin angesiedelt, wo er auch im Gespräch mit Bertolt Brecht war — fast ausschließlich der Dramatik zu. Bekannt wurde er durch sein Stück >Gott, Kaiser und Bauen, das nach der Breslauer... Tovább

Fülszöveg

Über das Leben des bedeutenden ungarischen Dramatikers, Julius Hay, dessen Erinnerungen noch einmal die politischen und künstlerischen Höhepunkte dieses Jahrhunderts und die seines eigenen wechselvollen Lebens Revue passieren lassen, schrieb die »Neue Zürcher Zeitung« anläßlich Julius Hays 70. Geburtstag: »Julius Hays Lebenslauf ist gezeichnet durch das Engagement und die daraus erwachsenen Konsequenzen. Im Jahre 1900 im ungarischen Dorfe Abony geboren, beteiligte er sich schon als Student an Protestbewegungen gegen den Krieg und nahm als Mitarbeiter von Georg Lukacs an der Räterepublik teil; nach der Niederschlagung der Revolution flüchtete er sich ins Ausland. Er widmete sich in Deutschland der Bühnenarchitektur, verfaßte einen Roman in ungarischer Sprache und wandte sich seit 1930 — in Berlin angesiedelt, wo er auch im Gespräch mit Bertolt Brecht war — fast ausschließlich der Dramatik zu. Bekannt wurde er durch sein Stück >Gott, Kaiser und Bauen, das nach der Breslauer Uraufführung im Jahre 1932, vom Berliner Deutschen Theater unter Karlheinz Martins Regie gespielt, den erbitterten Widerstand der Nationalsozialisten herausforderte und eine weltweite Pressepolemik auslöste. Die Machtübernahme Hitlers zwang ihn erneut ins Exil. Über Österreich, wo er inhaftiert wurde, kam er nach Zürich; einer Einladung Lunatscharskis folgend, fuhr er nach Moskau, wo er weitere Stücke — >Ha-ben<, >Der Putenhirt«, »Die Begegnung«, »Gerichtstag« — schrieb. Im Jahre 1945 kehrte er in seine ungarische Heimat zurück; seine Stücke Vissza