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Lipcse
Kiadó: Verlag Philipp Reclam jun.
Kiadás helye: Lipcse
Kiadás éve:
Kötés típusa: Ragasztott papírkötés
Oldalszám: 358 oldal
Sorozatcím: Reclam Universal-Bibliothek
Kötetszám: 36
Nyelv: Német  
Méret: 18 cm x 11 cm
ISBN: 3-379-00208-9
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Vissza

Fülszöveg


Abschied vom Leser
Die Muse scliweigt. Mit jungfräulictien Wangen, Erröten im versciiämten Angesiclit, Tritt sie vor dichi, iiir Urteil zu empfangen; Sie achtet es, doch fürchtet sie es nicht. Des Guten Beifall wünscht sie zu erlangen, Den Wahrheit rührt, den Flimmer nicht besticht; Nur wem ein Herz, empfänglich für das Schöne, Im Busen schlägt, ist wert, daß er sie kröne.
Nicht länger wollen diese Lieder leben,
Als bis ihr Klang ein fühlend Herz erfreut,
Mit schönern Phantasien es umgeben,
Zu höheren Gefühlen es geweiht;
Zur fernen Nachwelt wollen sie nicht schweben,
Sie tönten, sie verhallen in der Zeit.
Des Augenblickes Lust hat sie geboren,
Sie fliehen fort im leichten Tanz der Hören.
Der Lenz erwacht, auf den erwärmten Triften Schießt frohes Leben jugendlich hervor, Die Staude würzt die Luft mit Nektardüften, Den Himmel füllt ein muntrer Sängerchor, Und jung und alt ergeht "sich in den Lüften Und freuet sich und schwelgt mit Aug und Ohr. Der Lenz entflieht! Die... Tovább

Fülszöveg


Abschied vom Leser
Die Muse scliweigt. Mit jungfräulictien Wangen, Erröten im versciiämten Angesiclit, Tritt sie vor dichi, iiir Urteil zu empfangen; Sie achtet es, doch fürchtet sie es nicht. Des Guten Beifall wünscht sie zu erlangen, Den Wahrheit rührt, den Flimmer nicht besticht; Nur wem ein Herz, empfänglich für das Schöne, Im Busen schlägt, ist wert, daß er sie kröne.
Nicht länger wollen diese Lieder leben,
Als bis ihr Klang ein fühlend Herz erfreut,
Mit schönern Phantasien es umgeben,
Zu höheren Gefühlen es geweiht;
Zur fernen Nachwelt wollen sie nicht schweben,
Sie tönten, sie verhallen in der Zeit.
Des Augenblickes Lust hat sie geboren,
Sie fliehen fort im leichten Tanz der Hören.
Der Lenz erwacht, auf den erwärmten Triften Schießt frohes Leben jugendlich hervor, Die Staude würzt die Luft mit Nektardüften, Den Himmel füllt ein muntrer Sängerchor, Und jung und alt ergeht "sich in den Lüften Und freuet sich und schwelgt mit Aug und Ohr. Der Lenz entflieht! Die Blume schießt in Samen, Und keine bleibt von allen, welche kamen. Vissza

Friedrich Schiller

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