Gotische Kunst in Böhmen

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D.
'iE BÖHMISCHEN Länder haben zweimal in der Geschichte der Kunst und Kultur des mitteleuropäischen Raums eine entscheidende Rolle gespielt - einmal zur Zeit der Gotik, zum andernmal in der des Barocks. Nach der Arbeit Oldfich J. Blaälöeks über die Kunst des Barocks in Böhmen liegt nun ein Band Dr. Albert Kutals, Professor für Kunstgeschichte an der Brünner Universität, vor, dessen Spezialgebiet die Kunst des Mittelalters ist.
Die Gotik wurde in Böhmen um die Mitte des 13. Jh. unter der Herrschaft der Pfemysliden heimisch und prägte hier den Baustil vieler Burgen, Klöster und Städte. Während der folgenden Regierungszeit der Luxemburger wurde Böhmen dann zu einem festen Bestandteil des westlichen Europas, da Karl IV. Prag zu seiner Residenz und damit zum Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gemacht hatte.
Dies wirkte sich nicht nur in politischer, sondern auch in kultureller Hinsicht aus. So beeinflußte das Werk Peter Par-lers, den Karl IV. nach Prag... Tovább

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D.
'iE BÖHMISCHEN Länder haben zweimal in der Geschichte der Kunst und Kultur des mitteleuropäischen Raums eine entscheidende Rolle gespielt - einmal zur Zeit der Gotik, zum andernmal in der des Barocks. Nach der Arbeit Oldfich J. Blaälöeks über die Kunst des Barocks in Böhmen liegt nun ein Band Dr. Albert Kutals, Professor für Kunstgeschichte an der Brünner Universität, vor, dessen Spezialgebiet die Kunst des Mittelalters ist.
Die Gotik wurde in Böhmen um die Mitte des 13. Jh. unter der Herrschaft der Pfemysliden heimisch und prägte hier den Baustil vieler Burgen, Klöster und Städte. Während der folgenden Regierungszeit der Luxemburger wurde Böhmen dann zu einem festen Bestandteil des westlichen Europas, da Karl IV. Prag zu seiner Residenz und damit zum Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gemacht hatte.
Dies wirkte sich nicht nur in politischer, sondern auch in kultureller Hinsicht aus. So beeinflußte das Werk Peter Par-lers, den Karl IV. nach Prag berufen und mit der Fortführung der Bauarbeiten am St.-Veits-Dom beauftragt hatte, die Baukunst in ganz Mitteleuropa. Auch die Tafel-, Buch- und Wandmalerei stand damals in höchster Blüte. Der Ruf des Meisters Theodorik und seines Gemäldezyklus auf der kaiserlichen Burg Karlstein verbreitete sich ebenso über die Grenzen Böhmens hinaus wie die Kunde von den illuminierten Handschriften, die für den Bischof Johann von Neumarkt angefertigt wurden. Böhmen war plötzlich in den Vordergrund des gesamten bildnerischen Geschehens in Europa gerückt.
Die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert brachte einen neuen, verfeinerten Stil, den sog. Schönen oder VC'eichen Stil mit sich, der die monumentale Kunst der vorangegangenen Epoche ablöste. DieWirren der Hussitenkriege unterbrachen dann die kulturelle Blütezeit im Lande, und erst im ausgehenden 15. Jh. konnte sich die Kunst unter der Herrschaft der Jagellonen wieder zu einem neuen Höhepunkt emporschwingen.
Im vorliegenden Band wird die Entwicklung der böhmischen Gotik auf dem Gebiet der Architektur, der Plastik und in allen damaligen Bereichen der Malerei aufgezeigt und mit vielen Färb- und Schwarzweißfotos sowie Grundrißskizzen belegt. Vissza