Hans Hesse

Fülszöveg

Es gibt wohl nicht viele Werke spätmittelalterlicher Malerei, die so volkstümlich geworden sind und gleichzeitig immer wieder die Aufmerksamkeit der Fachgelehrten herausgefordert haben wie der Annaberger Bergaltar mit seiner kunstgeschichtlich fast einmaligen Darstellung des Montanwesens im Erzgebirge. Hinter diese bedeutsamen Bildtafeln ist ihr Schöpfer Hans Hesse weitgehend zurückgetreten. Sein Schaffen und sein Leben lagen bisher teilweise im Dunkel der Vermutungen. Der Autor, Leiter der Abteilung Restaurierung der Dresdner Hochschule für bildende Künste, hat mit Hilfe naturwissenschaftlicher Untersuchungsmethoden (Röntgen- und Infrarotfotografie) bisherige Zuschreibungen untermauert oder ad absurdum geführt, einige nordböhmische Tafeln dem Meister glaubwürdig zugeordnet und damit erstmalig eine wissenschaftlich fundierte Werkzusammenstellung erarbeitet. Auf der Grundlage des gesicherten erhaltenen Werkes und eines intensiven Quellenstudiums entsteht ein lebendiges Bild vom... Tovább

Fülszöveg

Es gibt wohl nicht viele Werke spätmittelalterlicher Malerei, die so volkstümlich geworden sind und gleichzeitig immer wieder die Aufmerksamkeit der Fachgelehrten herausgefordert haben wie der Annaberger Bergaltar mit seiner kunstgeschichtlich fast einmaligen Darstellung des Montanwesens im Erzgebirge. Hinter diese bedeutsamen Bildtafeln ist ihr Schöpfer Hans Hesse weitgehend zurückgetreten. Sein Schaffen und sein Leben lagen bisher teilweise im Dunkel der Vermutungen. Der Autor, Leiter der Abteilung Restaurierung der Dresdner Hochschule für bildende Künste, hat mit Hilfe naturwissenschaftlicher Untersuchungsmethoden (Röntgen- und Infrarotfotografie) bisherige Zuschreibungen untermauert oder ad absurdum geführt, einige nordböhmische Tafeln dem Meister glaubwürdig zugeordnet und damit erstmalig eine wissenschaftlich fundierte Werkzusammenstellung erarbeitet. Auf der Grundlage des gesicherten erhaltenen Werkes und eines intensiven Quellenstudiums entsteht ein lebendiges Bild vom Schaffen eines bedeutenden Meisters, dessen mit schwerer Schuld beladenes Leben nur noch in großen Zügen hinter den Ereignissen der Jahre der frühbürgerlichen Revolution aufzuspüren war. Sein Hauptwerk, der Annaberger Bergaltar, läßt aber seine Stellung zu den revolutionären Kräften seiner Zeit deutlich hervortreten. Dem Autor gelingt es, die Zusammenhänge zwischen den ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen der Montanwelt des Erzgebirges, den religiös geprägten Vorstellungen der Berg- und Hüttenleute und dem V/irken des Meisters überzeugend herzustellen. Ebenso fundiert sind die Untersuchungen der einzelnen Werke hinsichtlich ihrer Ikono-grafie, ihrer Entstehungszeit, möglicher Auftraggeber und ihrer Stellung innerhalb des Gesamtwerkes.
Mit der Monografie über den Maler Hans Hesse wird versucht, eine Lücke bei der Erforschung und Publizierung der Malerei im Übergang von Spätgotik zu Renaissance in Sachsen zu schließen und die Konturen einer wichtigen Kunstlandschaft klarer zu umreißen.
VEB Verlag der Kunst Dresden Vissza