Heiteres Herbarium

Fülszöveg

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Karl Heinrich Waggerl ist noch so ein Diditer vom alten Schlag. Er schaut die Blumen mit den Augen eines Malers, und er malt sie audi recht hübsch! Er kennt sie anders als der Biologe und Botaniker. Er weiß, was ihre Namen be-deuten. Und wenn er „in langer Zeit, aus... Tovább

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Richter sind noch dem Geheimnis nah. Sie erkennen und wissen nicht nur mit dem Kopf (und Köpfchen!) auch nicht nur mit dem Herz (und Herzchen!), sie fühlen und erfassen vielmehr mit dem ganzen Menschen. Sie nehmen wahr mit dem, was unsere Väter „Herz" nannten. "Wir können es einfadier sagen: Sie lieben. So steht ihnen das verborgene Tor zur ganzen Schöpfung offen: zu den Blumen und Tieren, zu den Wiesen und Wäldern, 2U den Bergen und Sternen — und zu den Herzen der Mensdien.
Karl Heinrich Waggerl ist noch so ein Diditer vom alten Schlag. Er schaut die Blumen mit den Augen eines Malers, und er malt sie audi recht hübsch! Er kennt sie anders als der Biologe und Botaniker. Er weiß, was ihre Namen be-deuten. Und wenn er „in langer Zeit, aus guter Laune und aus andächtiger Betrachtung aller
Kreatur" niederschreibt, was sie ihm wahr-sagen, entstehen Ge-didite, so kurz und dicht, so schön und heiter und so gläubig-tief, daß Stern und Herz und alle Kreaturen ihre Freude daran haben. Ich glaube, Gott selbst fühlt sich angesprochen. Es werden fromme Gedichte, die sogar lesbar sind (denn fromme sind selten genießbar!). Man könnte geradezu wieder Lust an der „Andacht" bekommen — und das will selbst bei einem frommen, „modernen Menschen" allerhand heißen.
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