Fülszöveg
Lucius Annaeus Seneca, 5 v. Chr. in Corduba (Hispanien) geboren, 65 n. Chr. auf Befehl des Kaisers Nero auf seinem Landgut am vierten Meilenstein der Via Appia bei Rom zum Selbstmord gezwungen, Staatsmann, Philosoph und Verschwörer, Dramatiker auch, wie sein Leben überhaupt voll von dramatischer Spannung war, hat seinen Namen und Rang durch die Jahrhunderte bewahrt.
In dieser Biographie, die im Einklang mit Senecas eigenen Schriften und den Zeugnissen der römischen und griechischen Geschichtsschreiber Senecas Leben in den dramatischen Zusammenhang mit jener Zeit stellt (einer Wohlstandsgesellschaft mit nahezu völliger sexueller Promiskuität, Umweltverschmutzung, Sittenverfall, oppositionellen Profis, Polit-Jargon, aber auch des aufkommenden Christentums), wird das Bild einer Zeit gezeichnet, die der unseren erstaunlich ähnlich ist: aber hinter dem Verfall leuchtet die Sehnsucht auf nach geistiger Erneuerung, ja die Gewißheit, daß diese kommen wird. Als Philosoph bekannte sich...
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Fülszöveg
Lucius Annaeus Seneca, 5 v. Chr. in Corduba (Hispanien) geboren, 65 n. Chr. auf Befehl des Kaisers Nero auf seinem Landgut am vierten Meilenstein der Via Appia bei Rom zum Selbstmord gezwungen, Staatsmann, Philosoph und Verschwörer, Dramatiker auch, wie sein Leben überhaupt voll von dramatischer Spannung war, hat seinen Namen und Rang durch die Jahrhunderte bewahrt.
In dieser Biographie, die im Einklang mit Senecas eigenen Schriften und den Zeugnissen der römischen und griechischen Geschichtsschreiber Senecas Leben in den dramatischen Zusammenhang mit jener Zeit stellt (einer Wohlstandsgesellschaft mit nahezu völliger sexueller Promiskuität, Umweltverschmutzung, Sittenverfall, oppositionellen Profis, Polit-Jargon, aber auch des aufkommenden Christentums), wird das Bild einer Zeit gezeichnet, die der unseren erstaunlich ähnlich ist: aber hinter dem Verfall leuchtet die Sehnsucht auf nach geistiger Erneuerung, ja die Gewißheit, daß diese kommen wird. Als Philosoph bekannte sich Seneca zur Stoa, nahm aber auch von den Epikureern und den Zynikern, was ihm nützlich und vernünftig erschien. In seinen Schriften finden sich überdies viele Stellen, die ihm den Ruf eingebracht haben, Christ geworden zu sein. Jedenfalls sind manche seiner Betrachtungen über Gott, die Seele, die Unsterblichkeit in nahezu wörtlicher Übereinstimmung mit den Lehren und Episteln des Apostels Paulus, den Senecas Bruder, Gallio, als Statthalter von
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Achaia (Griechenland) freigesprochen und vor seinen Verfolgern geschützt hat.
Als Staatsmann hat Seneca, zuerst als Freund und Erzieher des hochbegabten jungen Nero Caesar, dann ungefähr sieben Jahre lang mit kaiserlicher Machtvollkommenheit, das römische Weltreich regiert, zwar einmal Consul, aber ansonsten nur als der Erste Ratgeber Neros, für den er auch seine Reden schrieb. Es waren Jahre, die nach dem Urteil der Historiker zu den glücklichsten der vielen Völkerschaften zählen, vom Euphrat bis nördlich der Themse, vom heutigen Lissabon zum Kaspi-schen Meer, von den Katarakten des Nils bis zur Elbmündung. Von Nero Caesars Hinwendung zum Bösen, von den Untaten und Intrigen in Rom sind diese Völker kaum berührt worden.
»Der letzte Lebenstag, vor dem uns so graut«, hat Lucius Annaeus Seneca geschrieben, »ist der Geburtstag der Ewigkeit.« Das mag auch für sein Nachleben auf Erden gelten, über neunzehnhundert Jahre nach seinem Tode auf seinem geliebten Landgut, am vierten Meilenstein der Via Appia. Hubertus Prinz zu Löwenstein, Jahrgang 1906, gestorben 1984, ist durch seine Werke - Romane, Geschichte, Biographien und Autobiographien - in Deutschland und in vielen Ländern aller Kontinente gut bekannt geblieben. Darunter sind Werke wie »The Germans in His-tory« (in 4 Auflagen später auf deutsch), Autobiographien, Bücher über Deutschland unter Hitler und religiös historische Romane.
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