Indianer Museum Radebeul

Előszó

i Viele Jahre der Geschichte des Indianermuseums Radebeul sind eng mit dem Wirken eines Mannes verbunden, der hier auch bis 1959 als Verwalter tatig war: Patty Frank. Bevor sich Patty Frank in Radebeul niederlie§, hatte er als seinerzeit berühmter Artist mit den bekanntesten Zirkusunternehmen 35 Jahre lang alle Erdteile bereist. Wáhrend seiner Aufenthalte in Nordamerika erstand er eine umfangreiche und wertvolle Sammlung indianischer Objekte, die zum Grundstock des Museums werden sollte. Als ihm die Inflation in Deutschland seine Ersparnisse nahm, sah sich Patty Frank zum Verkauf der Sammlung gezwungen. Im Jahre 1925 schlof) er einen Vertrag mit Klara May, der Witwe Kari Mays, ab, der zur Errichtung des Blockhauses „Villa Bárenfett" Pührte. Um einen Ausstellungsraum erweitert - den langgestreckten Raum, den man zuerst betritt - wurde es im Herbst 1928 als „Karl-May-Museum" der Öffentlichkeit zugánglich gemacht. Wie schon aus dem Namen ersichtlich, war das Museum als Werbefcinrichtung für den Karl-May-Verlag gedacht. Die Aufstellung der Objekte war von Patty Frank gemeinsam mit dem Maler und ¦ Völkerkundler Hermann Dengler besorgt worden. Dengler lernte Patty Frank durch den Südamerikaforscher Theodor Koch-Grünberg kennen. Von Koch-Grünberg ging wohl auch die Anregung aus, die Sammlung katalogisieren zu lassen; eine langwierige Arbeit, ¦nit der Dengler bereits 1920 begann und die im Verlaufe der Jahre zu einem überaus sorgfáltig gestalteten, wenn auch nicht abgeschlossenen Zettelkatalog führte. Dengler iblieb bis 1945 als wissenschaftlicher Ordner der Bestánde mit dem Museum verIbunden. ¦Mit dem Anbau von zwei weiteren Schauráumen im Jahre 1936 erreichte das Museum Iráumlich die noch heute sichtbare Gestalt. Bilder aus jener Zeit zeigen eine inhaltlich Igut gegliederte Ausstellung. Doch durch zahlreiche Neuankáufe von Objekten und die Izusátzliche Einfügung von nichtindianischen Gegenstanden sowie vom Hauptinhalt abllenkenden Schriften und Bildern wurde die Ausstellung sehr bald unübersichtlich und Iverlor viel von ihrem Bildungswert. Das Museum diente mehr zur Stützung als zur l Berichtigung der verbreiteten romantischen und vorwiegend unrichtigen Vorstellungen I über das Leben der nordamerikanischen Indianer. | Das ánderte sich erst nach 1945. Den Bildungsprinzipien der Deutschen Demokratischen I Republik entsprechend, kann ein völkerkundliches Museum nur dann seinen Aufgaben [ gerecht werden, wenn es mit der Aussage seiner Ausstellung der Rassendiskriminierung I und kolonialen Unterdrückung entgegentritt und den Besucher zur Achtung und WertI schátzung der Schöpferkraft fremder Völker führt. I Deshalb wurden 1955/56 im Rahmen eines staatlichen Forschungsauftrages die Bestánde ¦ des Museums neu gesichtet und geordnet, die Katalogisierung abgeschlossen und ein I Umgestaltungsentwurf erarbeitet. Damit hatte die Realisierung bereits Jahre zuvor I diskutierter Vorstellungen begonnen. Im Zusammenhang mit der 1956 erschienenen I Erstauflage dieser Broschüre vollzog sich ein Namenswechsel: Aus dem „Karl-May| Museum" wurde das „Indianermuseum". Vissza