Fülszöveg
Vor genau vierhundert Jahren starb in Venedig der Maler Jacopo Rohusti, genannt Tintoretto. Zu diesem Anlaß beschloß die "Soprintendenza ai Beni Artistici e Storici", das Amt für Denkmalspßege der Stadt Venedig, das seit Jahren die zahlreichen Werlie des Künstlers restaurieren läßt, in Zusammenarbeit mit der Patriarchaliiurie verschiedene Rundgänge zu den Kirchen und Palästen zu organisieren, in denen die Gemälde seit ihrer Entstehung hängen. Auf Initiative der Kurie werden ferner eine Reihe von religiösen Bildern, die sich sonst in den Depots der Akademie oder in nicht öffentlich zugänglichen Kirchen befinden, in der Kirche San Bartolomeo ausgestellt.
Im Gegensatz zu den vielen sakralen und profanen Gemälden Tintorettos sind seine Porträts in ganz Europa und Amerika verstreut. Es schien daher angebracht, in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien - das zahlreiche repräsentative Werke besitzt - und dem Stadtrat von Venedig eine Sonderausstellung zu diesem Thema zu...
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Fülszöveg
Vor genau vierhundert Jahren starb in Venedig der Maler Jacopo Rohusti, genannt Tintoretto. Zu diesem Anlaß beschloß die "Soprintendenza ai Beni Artistici e Storici", das Amt für Denkmalspßege der Stadt Venedig, das seit Jahren die zahlreichen Werlie des Künstlers restaurieren läßt, in Zusammenarbeit mit der Patriarchaliiurie verschiedene Rundgänge zu den Kirchen und Palästen zu organisieren, in denen die Gemälde seit ihrer Entstehung hängen. Auf Initiative der Kurie werden ferner eine Reihe von religiösen Bildern, die sich sonst in den Depots der Akademie oder in nicht öffentlich zugänglichen Kirchen befinden, in der Kirche San Bartolomeo ausgestellt.
Im Gegensatz zu den vielen sakralen und profanen Gemälden Tintorettos sind seine Porträts in ganz Europa und Amerika verstreut. Es schien daher angebracht, in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien - das zahlreiche repräsentative Werke besitzt - und dem Stadtrat von Venedig eine Sonderausstellung zu diesem Thema zu veranstalten. Als wissenschaftliche Kuratorin konnte Frau Dr. Paola Rossi gewonnen werden, die sich seit langem mit Tintorettos Porträtmalerei beschäftigt. Die Ausstellung, die vom 25. März bis 20. Juli in den Gallerie dell'Accademia und vom 31. Juli bis 30. Oktober 1994 im Kunsthistorischen Museum in Wien stattfindet, wurde dank Leihgaben aus Museen im In- und Ausland ermöglicht, darunter den Ufftzien in Florenz, der Pinakothek Brera und
den Staatlichen Kunstsammlungen im Castello Sforzesco in Mailand, der Galleria Nazionale di Palazzo Spinola in Genua, dem Louvre in Paris, dem Victoria and Albert Museum in London, dem Metropolitan Museum of Art in New York und der National Gallery in Washington. Es mag als Einengung empfunden werden, Tintoretto nur als Porträtmaler vorzustellen, jedoch vermitteln zwei Meisterwerke der Votivmalerei, von denen jedes mehrere hervorragende Bildnisse enthält, einen Eindruck von seinem außerordentlichen Erfindungsgeist und Talent für große Kompositionen: die soeben restaurierte Madonna der Schatzmeister, die früher im Palazzo dei Camerlenghi hing und sich heute in den Gallerie dell'Accademia befindet, und Madonna mit Kind, angebetet vom Dogen AI vise Mocenigo, seiner Frau Loredana und anderen Mitgliedern der Familie Mocenigo aus der National Gallery in Washington. Außerdem werden in der Akademie in Venedig verschiedene restaurierte Wandgemälde religiösen Inhalts gezeigt, insbesondere der Zyklus "Die Wunder des Hl. Markus", in denen die Porträtkunst Tintorettos ebenfalls deutlich zur Geltung kommt.
Die vierzig ausgestellten Bildnisse umfassen praktisch die gesamte Schaffenszeit des Künstlers, angefangen vom Jugendwerk Der Hl. Demetrius mit Zuan Pietro Ghisi von ca. 1545 und den um die gleiche Zeit entstandenen kleinen Selbstbildnissen im Philadelphia Museum
Vissza