Der Sturz der Leiber

Fülszöveg

Einen »Sturz der Leiber« nennt Maurice Druon seinen Román, in dem der Leser die Helden aus den »grofien Familien«, die Adels- und Bankherren, die Dirnen und Abenteurer einer französischen Gesellschaft, wiedertrifft, die zu Ende der zwanziger Jahre ihrem unabwendbaren Untergang entgegentreibt. Der Titel ist konkrét auf das Geschehen bezogen, denn in der Tat handelt es sich um einen Sturz in tiefste Abgründe. Nichts bleibt am Ende vom Reichtum eines Noéi Schoudler, von den Besitzungen der La Monnerie übrig. Jacqueline, die Schwiegertochter Noels, falit einer Wahnsinnstat ihres zweiten Mannes zum Opfer. Der moralische und finanzielle Zusammenbruch jener Kreise, die zu Beginn des Romans Ansehen und Macht verkörpern, ist totál. Simon Lachaume, der Karrierist niederer Herkunft, zieht als einziger Nutzen aus dem allgemeinen Debakel. Die spannenden Verwicklungen des Geschehens, die den Leser in ihren Bann ziehen, habén einen tieferen Sinn. Druon ist um die Zukunft seines Landes besorgt.... Tovább

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Einen »Sturz der Leiber« nennt Maurice Druon seinen Román, in dem der Leser die Helden aus den »grofien Familien«, die Adels- und Bankherren, die Dirnen und Abenteurer einer französischen Gesellschaft, wiedertrifft, die zu Ende der zwanziger Jahre ihrem unabwendbaren Untergang entgegentreibt. Der Titel ist konkrét auf das Geschehen bezogen, denn in der Tat handelt es sich um einen Sturz in tiefste Abgründe. Nichts bleibt am Ende vom Reichtum eines Noéi Schoudler, von den Besitzungen der La Monnerie übrig. Jacqueline, die Schwiegertochter Noels, falit einer Wahnsinnstat ihres zweiten Mannes zum Opfer. Der moralische und finanzielle Zusammenbruch jener Kreise, die zu Beginn des Romans Ansehen und Macht verkörpern, ist totál. Simon Lachaume, der Karrierist niederer Herkunft, zieht als einziger Nutzen aus dem allgemeinen Debakel. Die spannenden Verwicklungen des Geschehens, die den Leser in ihren Bann ziehen, habén einen tieferen Sinn. Druon ist um die Zukunft seines Landes besorgt.
»Ich habe es übernommen, eine in der Agonie befindliche Gesellschaft zu beschreiben«, sagte er einmal. Die Ursache für die schmerzlich empfundene Krise des Imperialismus sieht er in dem Fehlen moralisch integrer Persönlichkeiten, die die bürgerliche Ordnung aufrechterhalten könnten. Die Gesellschaftskritik des Autors engt sich dadurch auf die groteske Schilderung menschlicher Perversionen ein, deren Auswuchern die historische Uberlebtheit bürgerlicher Verháltnisse fühlbar macht. So ist ihm dennoch ein packendes Werk gelungen. Er hat Figuren in den Mittelpunkt gestellt, die sich einprágen, er hat Szenen von grofíer Eindringlichkeit gestaltet. Mit bissiger Ironie hat er den Egoismus und die Verkommenheit einer niedergehenden Gesellschaft gegeifíelt. Eine Welt des Hasses und der Mifígunst, des Ehrgeizes und der Sinnengier tut sich vor dem Leser auf. Maurice Druon hat mit »Der Sturz der Leiber« ein beeindruckendes Sittengemálde geschaffen. Ein Lesepublikum in aller Welt verhalf dem Román zu hohen Auflagen. Vissza