Die Passionsbilder des Meisters M.S.

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HERKUNFT DER BILDER lm Mai 1876 wurden auf der Festausstellung für Kunstgewerbe und Geschichte im Budapester Palais des Grafen Alajos Károlyi zugunsten der ungarischen Hochwassergeschádigten in erster Linie Stücke aus den Sammlungen weltlicher und kirchlicher Würdentráger gezeigt. Das war in der Epoche nach 1867, dem jahr des Ausgleichs von Ungarn mit Osterreich, das gröBte künstlerische Ereignis, zu dem so viele Meisterwerke der altén ungarischen Kunst zusammengetragen worden waren, wie es die Öffentlichkeit bislang noch nie in solchem Umfang gesehen hatte. Die Tafelbilder mit der Aufschrift: Deutsche Schule, Szenen aus der GroBen Passión, M. S. 1506, die aus dem SchloB Coburg-Koháry von Szentantal im Komitat Hont gekommen waren, erregten damals kein besonderes Aufsehen. Die Tafeln bedeckte eine barocke Übermalung, wobei man allerdings den Kontúrén der mittelalterlichen Figuren gefolgt war. Der Sammler Fürstprimas János Simor (1813-1891) dürfte dagegen sofort auf die Bilder... Tovább

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HERKUNFT DER BILDER lm Mai 1876 wurden auf der Festausstellung für Kunstgewerbe und Geschichte im Budapester Palais des Grafen Alajos Károlyi zugunsten der ungarischen Hochwassergeschádigten in erster Linie Stücke aus den Sammlungen weltlicher und kirchlicher Würdentráger gezeigt. Das war in der Epoche nach 1867, dem jahr des Ausgleichs von Ungarn mit Osterreich, das gröBte künstlerische Ereignis, zu dem so viele Meisterwerke der altén ungarischen Kunst zusammengetragen worden waren, wie es die Öffentlichkeit bislang noch nie in solchem Umfang gesehen hatte. Die Tafelbilder mit der Aufschrift: Deutsche Schule, Szenen aus der GroBen Passión, M. S. 1506, die aus dem SchloB Coburg-Koháry von Szentantal im Komitat Hont gekommen waren, erregten damals kein besonderes Aufsehen. Die Tafeln bedeckte eine barocke Übermalung, wobei man allerdings den Kontúrén der mittelalterlichen Figuren gefolgt war. Der Sammler Fürstprimas János Simor (1813-1891) dürfte dagegen sofort auf die Bilder aufmerksam geworden sein, zumal Szentantal (Antol, CSSR) zu seiner Diözese gehörte. Er scheint mit den SchloBherren übereingekommen zu sein, denn er hat vier Tafeln, die Passionsszenen, für seine jüngst gestiftete Galerie in Esztergom und eine fünfte, die „Geburt Christi", für die Pfarrkirche von Szentanta erworben. Die vier Passionsbilder gelangten zwischen 1878 und 1891 nach Esztergom. Wirklich bekannt wurden sie jedoch erst viel spáter, im Jahre 1915, als man die Übermalung entfernt hatte. Vorláufig ist es noch nicht zu ermitteln, wie die Bilder in das SchloB von Szentantal gekommen sind. Sie können nicht aus Szentantal selbst stammen, weil das SchloB im Mitteltalter noch gar nicht existierte und die Ausstattung der Ortskirche aus Visitationsakten bekannt ist. Demnach gehörten zum Schmuck des gotischen Hochaltars, der noch im 18. Jahrhundert vorhanden war, u. a. Darstellungen von ungarischen Heiligen, aber Tafelbilder sind in diesen Aktén überhaupt nicht erwáhnt. Die Passionsbilder des Meisters M. S. müssen, auch nach ihrem MaB und Aufbau zu urteilen, zu einern ziemlich groBen Altar gehört habén, der in der Dorfkirche von Szentantal unmöglich Platz habén konnte. 1902 erwarb das Budapester Museum der Bildenden Künste die „Heimsuchung" (seit 1974 in der Ungarischen Nationalgalerie), die zu demselben Flügelaltar gehört wie die Passionsbilder. Diese Tafel S Vissza