Fülszöveg
„Ich weiß, ich bin tot und verdammt; ic'" bin vom Teufel besessen." Dieses Zitát ^11. (1576-1612) zeip seinen Hang zum ^^us
und zum Okkultismus. Er war der S r
der Zauberkünstler und Alchimisten und derer der schönen Künste: Rudolf, der e glänzendes politisches Erbe antrat und de noch als Gefangener in seinem eigenen Schloß er.,! ete: von den Kurfürsten entmachtet, aus Österreich und Ungarn vertrieben und schließlich auch in Böhmen abgesetzt.
Dieses Buch ist nicht nur historischer Bericht, sondern auch Interpretationsversuch. Die Diskussion über Rudolf II. wurde als Ausgangspunkt genommen, um einen genaueren Blick auf seine Umgebung und seine Beziehung zu Böhmen zu werfen. Für Prag bedeuteten die rudolfinischen Jahre weit mehr als nur eine Episode seiner Geschichte: Böhmen war in jenen Jahren der Kreuzpunkt mitteleuropäischer Politik, ja hier entschied sich ein paar Jahre lang das Schicksal Europas.
Rudolf IL, Heiliger Römischer Kaiser, König von Böhmen, König von Ungarn, ist...
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Fülszöveg
„Ich weiß, ich bin tot und verdammt; ic'" bin vom Teufel besessen." Dieses Zitát ^11. (1576-1612) zeip seinen Hang zum ^^us
und zum Okkultismus. Er war der S r
der Zauberkünstler und Alchimisten und derer der schönen Künste: Rudolf, der e glänzendes politisches Erbe antrat und de noch als Gefangener in seinem eigenen Schloß er.,! ete: von den Kurfürsten entmachtet, aus Österreich und Ungarn vertrieben und schließlich auch in Böhmen abgesetzt.
Dieses Buch ist nicht nur historischer Bericht, sondern auch Interpretationsversuch. Die Diskussion über Rudolf II. wurde als Ausgangspunkt genommen, um einen genaueren Blick auf seine Umgebung und seine Beziehung zu Böhmen zu werfen. Für Prag bedeuteten die rudolfinischen Jahre weit mehr als nur eine Episode seiner Geschichte: Böhmen war in jenen Jahren der Kreuzpunkt mitteleuropäischer Politik, ja hier entschied sich ein paar Jahre lang das Schicksal Europas.
Rudolf IL, Heiliger Römischer Kaiser, König von Böhmen, König von Ungarn, ist eine der aul^ergewöhnlichsten Herrschergestalten Europas in einer I Zeit religiöser und politischer I Spannungen.
! Als Sohn Maximilians II. wird er 1572 König von Ungarn, 1575 von Böhmen und 1576 bis 1612 ist er Kaiser. Seine von ihm selbst gewählte Prager Residenz nimmt im Europa jener Zeit eine zentrale Stellung ein. Als Kaiser und damit ranghöchster Monarch sollte sein Hof alle anderen überstrahlen. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man die Monarchen seiner Zeit Revue passieren läßt: Philipp II. von Spanien, Heinrich IV. von Frankreich, Elisabeth I. von England und Iwan der Schreckliche. Wo hat in diesem Reigen Rudolf seinen Platz? Damals wurde die Kaiserwürde noch ernst genommen, und der Kaiser war der ranghöchste aller europäischen Herrscher. Eine Vielzahl von Kontakten sozialer, kultureller und politischer Natur verbanden seine Länder mit allen wichtigen Staaten der Welt.
Der Persönlichkeit Rudolfs II. sind wir im Lauf der Jahrhunderte nicht viel näher gekommen. Keine größere Biographie ist über ihn erschienen, und nur wenige Wissenschaftler haben sich um eine kritische Wertung seiner Rolle bemüht. Umso üppiger wuchert die Legende. Und wo sie eher dazu neigt, die Tatsachen schöpferisch zu verschönern, kommt sie der Wahrheit >, manchesmal recht nahe (wie zum * Beispiel Grillparzers Porträt von Rudolf IL). Es gibt aber auch eine
negative Version, welche als ein Synonym für die Fehlurteile der Geschichte gelten darf. Glänzend gelingt es Evans, die Persönlichkeit des Kaisers aus den verschiedensten Schichten seines Charakters deutlich herauszuschälen, und in der Tat hat sich die Nachwelt drei verschiedene Bilder von Rudolf II. geschaffen. Das erste zeigt den schwankenden und geschwächten Monarchen, der ein großes politisches Erbe antrat und dennoch als Gefangener in seinem eigenen Schloß endete. Diese Geschichte ist inzwischen allgemein bekannt. Das zweite Bild zeigt Rudolf als den großen Mäzen und Sammler, als Schirmherrn der Künste und Wissenschaften, als Förderer von Kepler, Tycho Brahe und anderen. Schließlich Rudolf als Menschenfeind, der sich mit einer an Wahnsinn grenzenden Besessenheit in die Geheimwissenschaften versenkt.
Evans zeigt, daß drei so verschieden erscheinende Bilder sich durchaus decken. Dieses Buch ist nicht nur ein historischer Bericht, viel mehr wird hier vor dem politisch und kulturell überaus bewegten Hintergrund seiner Zeit Rudolfs Herrscherpersönlichkeit interpretiert.
Dr. R. J. W. Evans ist Professor am Brasenose College, Oxford, für Neuere Geschichte und Mitglied der ,5Röyati: y Historical Society". In Planung: R. J. W. Evans: „The Making of Habsburg Monarchy 1550-1700".
Vissza