Fülszöveg
„In diesem Roman von vollendet meisterhafter Komposition und berückend schöner Sprache ist das Bild einer ganzen Epoche wie in einem kristallenen Spiegel aufgefangen. Nichts bleibt abstrakt in dieser Geschichte vom Ende des alten Österreich; alles ist zu greifen, zu fühlen, zu schmecken, zu riechen; alles ist gewachsen, nichts erscheint künstlich. Hier ist verdichtetes Leben zu lebendiger Dichtung geworden. Die Entwicklung und der Untergang einer Gesellschaft werden uns in den Schicksalen einzelner offenbar, die großen Ereignisse haben ihren Niederschlag in persönlichen Erlebnissen, das historische Geschehen ist ,vermenschlicht' und wird so im besten und tiefsten Sinne interessant. Wer vergißt, wenn er einmal seine Bekanntschaft gemacht hat, den Enkel des Helden von Solferino wieder? Wem bleibt nicht die Schilderung jenes Sonntagmorgens, an dem der junge Trotta sich zum erstenmal in Uniform bei seinem Vater, dem Bezirksh'auptmann, meldet, noch Jahre nach der Lektüre in der...
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Fülszöveg
„In diesem Roman von vollendet meisterhafter Komposition und berückend schöner Sprache ist das Bild einer ganzen Epoche wie in einem kristallenen Spiegel aufgefangen. Nichts bleibt abstrakt in dieser Geschichte vom Ende des alten Österreich; alles ist zu greifen, zu fühlen, zu schmecken, zu riechen; alles ist gewachsen, nichts erscheint künstlich. Hier ist verdichtetes Leben zu lebendiger Dichtung geworden. Die Entwicklung und der Untergang einer Gesellschaft werden uns in den Schicksalen einzelner offenbar, die großen Ereignisse haben ihren Niederschlag in persönlichen Erlebnissen, das historische Geschehen ist ,vermenschlicht' und wird so im besten und tiefsten Sinne interessant. Wer vergißt, wenn er einmal seine Bekanntschaft gemacht hat, den Enkel des Helden von Solferino wieder? Wem bleibt nicht die Schilderung jenes Sonntagmorgens, an dem der junge Trotta sich zum erstenmal in Uniform bei seinem Vater, dem Bezirksh'auptmann, meldet, noch Jahre nach der Lektüre in der Erinnerung haften: der Duft des garnierten,Tafelspitzes', das Lächeln der Haushälterin aus dem benachbarten Deutschen Reich, die Musik des Regimentskapellmeisters Nechwal ?"
F. C. Weiskopf
in „Literarische Streifeüge"
Wolfgang Joho
Aufstand der Träumer
Roman
3j6 Seiten • Ganzleinen 8,10 M Bestell-Nr. 6102889
14. Dezember 1825. Grauer,schneeverhangener Himmel über der Residenz Petersburg. Marschtritte auf den Straßen, Unruhe in den Häusern, und auf dem Senatsplatz an der Newa eine nach Tausenden zählende Menschenmenge: Soldaten im strengen Karree, bewaffnete Zivilisten; Bürger, Händler, Neugierige. Gerüchte: Wer wird Zar, nachdem Alexander gestorben ist— Konstantin oder Nikolai? Forderungen: Hinweg mit dem Despoten! Vergebliche Attacke zaren-treuer Reiterei; Schüsse, Jubel, Warten — ist das der Sieg? Granaten aus sechsunddreißig Geschützen zerfetzen den Traum von Gerechtigkeit. Fünf Galgen und die Bergwerke Sibiriens sind die Antwort des neuen Zaren Nikolai für jene Männer — Fürsten, Offiziere, Gutsbesitzer —, deren Hoffnungen und Taten, deren Kämpfe und Leiden um ein von zaristischer Selbstherrschaft befreites Rußland Wolfgang Joho in diesem historischen Roman beschreibt.
AUFBAU-VERLAG
Vissza