Rheinsberg/Der Zeitsparer/Fromme Gesänge/Träumereien an preußischen Kaminen/Auswahl 1907 bis 1919

Fülszöveg

Dieser Band enthált die ersten Buch-veröffentlichungen von Kürt Tuchol-sky und eine Auswahl jener Werke, die von 1907 bis 1919 nur in Zeitschrif-ten erschienen sind.
,Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte" ist Tucholskys erstes und wahrschein-lich bekanntestes Buch. Es ist 1912 ver-öffentlicht worden, und seitdem habén nach ihm Generationen „vom Blatt ge-liebt". Das Geheimnis seiner Wirkung hat vielleicht Tucholsky selbst verra-ten, als er einem seiner Kritiker schrieb, es sei ihm darauf angekommen, in diesem klemen Werk „den Gleichge-wichtspunkt von Selbstbewahrung und Selbsthingabe" zu finden.
,Der Zeitsparer", 1914 erschienen, enthált Grotesken, die noch nicht den po-litischen Kámpfer verraten, wohl aber das Unbehagen am bürgerlichen Hel-denleben! Wáhrend des Weltkrieges steigert sidi dieses Unbehagen Tucholskys. Einerseits entládt es sich wieder in Grotesken — solange der Dichter nicht Partei ergreift, solange Unbegriffenes oder Abgelehntes ihm nur monströs erscheint,... Tovább

Fülszöveg

Dieser Band enthált die ersten Buch-veröffentlichungen von Kürt Tuchol-sky und eine Auswahl jener Werke, die von 1907 bis 1919 nur in Zeitschrif-ten erschienen sind.
,Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte" ist Tucholskys erstes und wahrschein-lich bekanntestes Buch. Es ist 1912 ver-öffentlicht worden, und seitdem habén nach ihm Generationen „vom Blatt ge-liebt". Das Geheimnis seiner Wirkung hat vielleicht Tucholsky selbst verra-ten, als er einem seiner Kritiker schrieb, es sei ihm darauf angekommen, in diesem klemen Werk „den Gleichge-wichtspunkt von Selbstbewahrung und Selbsthingabe" zu finden.
,Der Zeitsparer", 1914 erschienen, enthált Grotesken, die noch nicht den po-litischen Kámpfer verraten, wohl aber das Unbehagen am bürgerlichen Hel-denleben! Wáhrend des Weltkrieges steigert sidi dieses Unbehagen Tucholskys. Einerseits entládt es sich wieder in Grotesken — solange der Dichter nicht Partei ergreift, solange Unbegriffenes oder Abgelehntes ihm nur monströs erscheint, nidit aber ge-fáhrlich und bekámpfenswert. Ande-rerseits findet Tucholsky in diesen Jah-ren — vor allém im Gedicht — zu offe-nem Kampf, zur Satire und zum Pam-phlet.
Jromme Gesange", 1919 erschienen, ausschliefílich Gedichte, Lieder und
Chansons enthaltend, zeigt schon die-sen politisch engagierten Tucholsky, jenen, der sich „An Lucianos" wendet mit der Bitté
„So schenke mir deinen Spöttermund! Die Flamme gib, die sturmentfachte! Heifi ich auch, weil ich immer lachte, ein frecher Hund."
„Tráumereien an preufiisdien Kaminen' ist 1920 veröffentlicht worden; hier sind die seit 1914 entstandenen Grotesken vereinigt. Die satirische Zuspitzung ist viel konsequenter als im „Zeitsparer". Das anvisierte Ziel ist schon im Titel benannt: Preufíen und seine mehr als fragwürdige Glorie.
Die Auswahl 1907 bis 1919 ist mehr als eine Nachlese. Aus historischer Sicht hat manches an Wert gewonnen, was ursprünglich nur für den Tag bedeut-sam zu sein schien; dagegen werden viele für jene Jahre erregende Aufsátze und Gedichte als Durchgangsstationen erkennbar. So kann in dieser vorwie-gend chronologisch geordneten neuen Ausgabe Tucholskys Werdegang ver-folgt und als Prozefi erkannt werden. In den Folgenden Bánden wird je eine Originalausgabe (von „Ein Pyrenáen-buch" über etwa „Das Lácheln der Mona Lisa'' bis „Schlofi Gripsholm") mit einem Auswahltitel verbunden sein. Vissza