Herr, daß ich sehend werde

Fülszöveg

Róbert Henri Barbe
geboren 1910, Dr. med., Inter-nist. 1940 Priesterweihe. Stu-denten-, Schwestern- und Krankenhausseelsorger. 1950 an láhmender Spondylarthri-tis erkrankt, entfaltet er gera-de „aus der Erfahrung der Krankheit" eine reiche spiri-tuelle Tátigkeit.
Dies ist ein ungewöhnliches Buch. Der Verfasser wünscht als Arzt, als Priester, als Kranker eine Botschaft zu vermitteln, die sich von den üblichen Darreichungen des Trostes an leidende Mitmenschen stark unterscheidet und ganz neue Dimensionen in der menschlichen und christlichen Existenzweise des kranken Menschen herauszu-stellen weiB. Die Krankheit wird als Mittel des Aufstiegs, das mit ihr gegebene „Handikap" als Vehikel des Sieges verstanden, obwohl und gerade weil auch das Elend und die Schwache, ja selbst die etwaige Revolte des Kranken nicht übersehen werden, Infolgedessen fehlt diesen Ansprachen jeder sentimentale Ton und Akzent. Sie ver-neinen ebenso das falsche Mitleid wie eine unfruchtbare Ergebenheit,... Tovább

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Róbert Henri Barbe
geboren 1910, Dr. med., Inter-nist. 1940 Priesterweihe. Stu-denten-, Schwestern- und Krankenhausseelsorger. 1950 an láhmender Spondylarthri-tis erkrankt, entfaltet er gera-de „aus der Erfahrung der Krankheit" eine reiche spiri-tuelle Tátigkeit.
Dies ist ein ungewöhnliches Buch. Der Verfasser wünscht als Arzt, als Priester, als Kranker eine Botschaft zu vermitteln, die sich von den üblichen Darreichungen des Trostes an leidende Mitmenschen stark unterscheidet und ganz neue Dimensionen in der menschlichen und christlichen Existenzweise des kranken Menschen herauszu-stellen weiB. Die Krankheit wird als Mittel des Aufstiegs, das mit ihr gegebene „Handikap" als Vehikel des Sieges verstanden, obwohl und gerade weil auch das Elend und die Schwache, ja selbst die etwaige Revolte des Kranken nicht übersehen werden, Infolgedessen fehlt diesen Ansprachen jeder sentimentale Ton und Akzent. Sie ver-neinen ebenso das falsche Mitleid wie eine unfruchtbare Ergebenheit, vermögen aber gleichzeitig tiefer in das Leid hinabzusteigen und höhere menschliche Fahigkeiten und Kráfte heraufzuholen, als menschliche Erfahrung und sogar christliches Denken im allgemei-nen zu tun wagen. Das ist umso erstaunlicher, als Dr. Barbe sich vor allém an jene wendet und von ihnen und mit ihnen spricht, die über langere Zeit oder gar für ihr ganzes Leben von der Krankheit gezeich-net sind. Dieses scheinbare Paradox schlieBt eine unerwartete Konsequenz ein. Diese Vortráge sind námlich von einer Art, dal3 gerade auch der gesunde oder noch gesunde Mensch, sofern er christlich zu denken und zu handeln gewillt ist, unmittelbar betroffen wird, weil er mit ihnen in den entscheidenden Sinn der christlichen Passión hineingeführt wird, in dem der „GroBe Angenagelte" und der „Auferstandene" identisch ist. Hier zeigt sich das vorliegende Buch wesensverwandt mit den drei Gebetbüchern, die die „Mutige Bücher"-Reihe charakterisieren. Vissza