Im Schatten der Geschichte

Fülszöveg

Herrschen bei uns Zustände wie im alten Rom? Sebastian Haffner sieht viele beklemmende Ähnlichkeiten zwischen dem heutigen Westeuropa und der Verfallszeit des Weströmischen Reiches, das vor anderthalb Jahrtausenden untergegangen ist, von dessen Nachlaß wir aber nach wie vor zehren. Natürlich beginnen alle historischen Vergleiche zu hinken, geht man zu sehr ins einzelne. Denn Geschichte wiederholt sich nun einmal nicht haargenau; in ihrem Schatten gibt es jedoch immer Variationen durchgehender Themen. Eben sie verfolgt Sebastian Haffner in seinem Buch bis in unsere Tage. Vor diesem Hintergrund schildert er die Geschichte Preußens und die Pariser Kommune, Bismarcks Reichsgründung und die Folgen des Versailler Vertrages, Lenins Revolution und Hitlers Machtergreifung. Porträts von Mao und Churchill, von Stresemann und Adenauer, aber auch Betrachtungen über unser Verhältnis zur Geschichte und zu ihren Helden, über den Erfolg des Grundgesetzes und unseren sinkenden Lebensstandard, über... Tovább

Fülszöveg

Herrschen bei uns Zustände wie im alten Rom? Sebastian Haffner sieht viele beklemmende Ähnlichkeiten zwischen dem heutigen Westeuropa und der Verfallszeit des Weströmischen Reiches, das vor anderthalb Jahrtausenden untergegangen ist, von dessen Nachlaß wir aber nach wie vor zehren. Natürlich beginnen alle historischen Vergleiche zu hinken, geht man zu sehr ins einzelne. Denn Geschichte wiederholt sich nun einmal nicht haargenau; in ihrem Schatten gibt es jedoch immer Variationen durchgehender Themen. Eben sie verfolgt Sebastian Haffner in seinem Buch bis in unsere Tage. Vor diesem Hintergrund schildert er die Geschichte Preußens und die Pariser Kommune, Bismarcks Reichsgründung und die Folgen des Versailler Vertrages, Lenins Revolution und Hitlers Machtergreifung. Porträts von Mao und Churchill, von Stresemann und Adenauer, aber auch Betrachtungen über unser Verhältnis zur Geschichte und zu ihren Helden, über den Erfolg des Grundgesetzes und unseren sinkenden Lebensstandard, über den Fortschritt und den Abstieg des Mannes lassen ein faszinierendes Bild der Welt entstehen, in der wir leben und aus der wir kommen. Zugleich wird darin ein entscheidender Teil des großen politischen Schriftstellers Sebastian Haffner deutlich.
Sebastian Haffner, geboren 1907 in Berlin, war nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Promotion zum Dr. jur. Gerichtsassessor in seiner Vaterstadt. 1938 wanderte er nach Großbritannien aus, wo er 1941/42 in London die deutschsprachige »Zeitung« leitete. Seit 1945 war er offizieller diplomatischer Korrespondent des »Observer«, den er 1961 verließ. Er berichtete für »Christ und Welt« aus Berlin und schrieb zahlreiche Kolumnen, zunächst für »Die Welt« von 1963 an für den »Stern«. Seine Bücher »Preußen ohne Legende«, »Die sieben Todsünden des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg«, »Die deutsche Revolution 1918/19«, »Überlegungen eines Wechselwählers« und »Anmerkungen zu Hitler« fanden nicht nur bei der Kritik, sondern auch beim Publikum große Beachtung.
Diese fünfundzwanzig historisch-politischen Aufsätze weisen Sebastian Haffner a s Publizisten aus, der »intime Kenntnis des Materials, anregende Freiheit des Urteils und stilistische Überredungskraft« (Joachim C. Fest) glänzend zu verbinden weiß.
Haffners Variationen bieten faszinierende, oft überraschende Lektüre. Sein liberales Geschichtsverständnis läßt keinen Platz für vorgefertigte Deutungen und kennt nur eine Gewißheit: »Im Schatten der Geschichte« zu leben heißt, die lebendige Auseinandersetzung mit ihr zu suchen.
Inhalt:
Historische Betrachtungen. Was ist eigentlich Geschichte? Das Nachleben Roms. Preußens kurze Geschichte. Bismarcks Reichsgründung. Sedantag. Die Pariser Kommune. Der Vertrag von Versailles. Hitlers Machtergreifung. Zum Septemberkrieg von 1939.
Politische Anmerkungen. Politik und Vernunft. Der Erfolg des Grundgesetzes. Deutschland zwischen den Supermächten. Ist die bürgerliche Revolution zu Ende? Rechts und links.
Biographische Skizzen. Helden und Heldenverehrung. Wladimir I. Lenin: Realpolitiker der Revolution. Mao Tse-tung: der ewige Revolutionär. Winston S. Churchill: vom Krieger aus Leidenschaft zum Friedenspolitiker. Gustav Stresemann: ein deutscher Realist. Konrad Adenauer: der rechte Mann zur rechten Zeit.
Bürgerliche Überlegungen. Über die industrielle Revolution. Unser sinkender Lebensstandard. Der Abstieg des Mannes. Über den Fortschritt. Über die Zukunft. Vissza