Fülszöveg
Eine Frau liebt einen Mann, weil der die Frau liebt. Was kann man sich Besseres wünschen in dieser unfreundlichen Welt, in der fast alle mit guten Gründen unglücklich sind? Besseres als den einen, der sie glücklich macht? »Er war nicht auffallend schön oder reich, kein guter Redner oder charmant auf eine Art, die ihm Bewunderung einbrachte. Außer dass er mir das Gefühl gab, ich sei liebenswert, tat er sich in keinem Bereich mit Glanzleistungen hervor.«
Doch dann kommt der Frau der dümmste Einfall ihres ganzen Lebens: »Wir sollten verreisen, dachte ich, als ich auf den Bauch des Mannes kletterte, der wie ein Mittelgebirge war, um mich daraufzulegen. Verreisen.« Warum sucht man Änderung, wenn man glücklich ist? Warum bleibt man nicht dort, wo man glücklich ist? Denn irgendwo in China, auf einer sinnlosen Insel mit gepflegtem Hotelstrand, ist der Mann eines Tages nicht mehr da. Nur die Frau, die sich auf die Suche macht Sibylle Berg erzählt eine moderne Liebesgeschichte, und sie...
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Fülszöveg
Eine Frau liebt einen Mann, weil der die Frau liebt. Was kann man sich Besseres wünschen in dieser unfreundlichen Welt, in der fast alle mit guten Gründen unglücklich sind? Besseres als den einen, der sie glücklich macht? »Er war nicht auffallend schön oder reich, kein guter Redner oder charmant auf eine Art, die ihm Bewunderung einbrachte. Außer dass er mir das Gefühl gab, ich sei liebenswert, tat er sich in keinem Bereich mit Glanzleistungen hervor.«
Doch dann kommt der Frau der dümmste Einfall ihres ganzen Lebens: »Wir sollten verreisen, dachte ich, als ich auf den Bauch des Mannes kletterte, der wie ein Mittelgebirge war, um mich daraufzulegen. Verreisen.« Warum sucht man Änderung, wenn man glücklich ist? Warum bleibt man nicht dort, wo man glücklich ist? Denn irgendwo in China, auf einer sinnlosen Insel mit gepflegtem Hotelstrand, ist der Mann eines Tages nicht mehr da. Nur die Frau, die sich auf die Suche macht Sibylle Berg erzählt eine moderne Liebesgeschichte, und sie zeigt mit ihren so melancholischen wie bösartigen Bildern eine Welt, in der man höchstens überleben kann, wenn man nicht ganz alleine ist. Doch die Welt kennt kein Pardon für eine, die ihre Träume trotzdem nicht aufgeben will.
Sibylle Berg, geboren in Weimar, lebt in Zürich. Sie schreibt Romane, Theaterstücke, Essays und Kolumnen (u. a. für die NZZ und für die Zeit). Zuletzt erschienen Das Unerfreuliche zuerst -Herrengeschichten (2001), Ende gut (Roman, 2004), Die Fahrt (Roman, 2007). 2008 wurde sie mit dem Wolfgang Koeppen-Preis ausgezeichnet. Der Mann schläft 1st ihr erster Roman bei Hanser.
Schutzumschlag:
Peter-Andreas Hassiepen, München Foto: © Toni Anzenberger/ www.anzenbergergallery.com
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Eine junge Frau wird langsam älter, aber ihr scheint es schnell. Die jungen Männer werden immer jünger, aber leider nicht intelligenter. Die Welt ist leer und kalt, und die Liebe ein Marketinginstrument, um Waschmittel zu verkaufen. Und dann geschieht das Unerwartete. Die Frau lernt ihn kennen: den Mann. Den einzigen. Als der Mann ihr auf einer Insel plötzlich abhanden kommt, fragt sie sich, was ihr noch alles zugemutet werden soll.
Ich hielt den Mann immer an der Hand oder er mich an meiner. Es war mehr als eine Gewohnheit. Es war Angst. Ich griff nach seiner Hand, wenn wir nicht nebeneinander gehen konnten, sondern hintereinander. Und ich dachte, vielleicht verschwände er einfach hinter mir, in einem Loch oder in einem Ufo, und darum musste ich ihn festhalten. Vermutlich hielten sich alle Paare aus diesem Grund, ich hatte es früher nie verstanden, dieses Sich-Angefasse, diese Hektik, wenn sich die Hände verlieren. Inzwischen war mir alles klargeworden. Man wollte nicht mehr alleine sein in dieser ekelerregenden Welt. Die Angst fixierte Paare an den Händen.
»Sibylle Berg ist eine der wenigen deutschsprachigen Autoren, für die es sich noch lohnt, eine Buchhandlung zu überfallen.«
Stephan Maus, Süddeutsche Zeitung
Vissza