Fülszöveg
Hinrichs ist Taucher; er ist alt geworden in diesem Beruf. Fast zwanzig Jahre lang ist er Tag für Tag hinuntergestiegen in das trübe Wasser des Hafenbeckens, um dort seiner gefahrvollen Arbeit nachzugehen. Jetzt will er sich nicht ausbooten lassen; er will das Sausen in den Ohren, den Druck auf dem Herzen nicht zugeben, er will die Beklemmung, die er plötzlich in der Tiefe spürt, nicht wahrhaben. Um seine Anstellung nicht zu verlieren, fälscht er ^ seine Papiere und macht sich jünger. Er tut dies mit der Entschlossenheit und Überlegung eines Mannes, der seine letzte Chance wahrnimmt. »Es ist ein Roman ohne Pathos, ohne Aufschrei Diese völlig effektlos wirkende Kunst des Erzählens, dieses betont distanzierte Untertreiben jeglicher Dramatik, diese souveräne Stille, das alles verleiht dem Buch eine geradezu unheimliche, leise Kraft « (Hans Hellmut Kirst)
Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischcn Lyek geboren, zählt zu den bedeutendsten
^^^md meistgelese^n Schriftsteilem der ^^...
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Fülszöveg
Hinrichs ist Taucher; er ist alt geworden in diesem Beruf. Fast zwanzig Jahre lang ist er Tag für Tag hinuntergestiegen in das trübe Wasser des Hafenbeckens, um dort seiner gefahrvollen Arbeit nachzugehen. Jetzt will er sich nicht ausbooten lassen; er will das Sausen in den Ohren, den Druck auf dem Herzen nicht zugeben, er will die Beklemmung, die er plötzlich in der Tiefe spürt, nicht wahrhaben. Um seine Anstellung nicht zu verlieren, fälscht er ^ seine Papiere und macht sich jünger. Er tut dies mit der Entschlossenheit und Überlegung eines Mannes, der seine letzte Chance wahrnimmt. »Es ist ein Roman ohne Pathos, ohne Aufschrei Diese völlig effektlos wirkende Kunst des Erzählens, dieses betont distanzierte Untertreiben jeglicher Dramatik, diese souveräne Stille, das alles verleiht dem Buch eine geradezu unheimliche, leise Kraft « (Hans Hellmut Kirst)
Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischcn Lyek geboren, zählt zu den bedeutendsten
^^^md meistgelese^n Schriftsteilem der ^^ Gegenwartsliteratur. Seine Werke erschei-
nen seit 1951 (5»Es waren Habichte in der
Luftiic) im Verlag Hofimaiih i^
und wurden mit rahlreichen Preisen
4? %isgezeiehnet, darunter dem Goethe-Preis
der Stadt Frankfurt ?un Main, dem Frie-
denspreis des Deutschen Buchhandels und ^ dem Lew-Kopel^-Preis für Frieden und i Menschenrechte 2009,
»Der Mann im Strom« ist ein Taucher, der in Hafen und Elbe SchifFswracks räumt. Siegfried Lenz erzählte 1957 unpathetisch und mit unheimlicher, leiser Spannung eine bis heute überraschend aktuelle Geschichte vom Älterwerden im Beruf, vom Wertewandel in der Zeit des Wiederaufbaus. Hier kämpft ein Mann darum, nicht ausgebootet zu werden - er will seine letzte Chance.
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