War Eva an allem schuld?

Fülszöveg

Pinchas Lapide, geb. 1922; Studium an der Hebräischen Universität in Jerusalem, Promotion in Judaistik in Köln; Gastprofessuren in Deutschland und der Schweiz, Vorlesungen an vielen deutschen und ausländischen Universitäten; z.Zt. freischaffen-derTheologe und Schriftsteller in Frankfurt/Main.
Pinchas Lapide
„Was hat uns das erste Buch der Bibel im Zeitalter der Gentechnologie und der Mondflüge noch zu sagen?" fragen die Gesprächspartner den jüdischen Exegeten und Schriftsteller.
„Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst?" fragt der Psalmist (Ps 8,5). Ebenbild und Erdenkloß, Geschöpf aus Staub und göttlichem Geist, eine Zerreißprobe auf zwei Beinen: Adam, der Erdling, und Eva, sein Weib, verurteilt zur ewigen Freiheit der Wahl zwischen Gut und Böse, Haß und Liebe, Krieg und Frieden.
Ist Eva an unserer Vertreibung aus dem Garten Eden schuld? Wären wir ohne ihren „Apfel" heute noch im Paradies? War sie die zweite in der Schöpfung, aber die erste in der Sünde, wie im Neuen... Tovább

Fülszöveg

Pinchas Lapide, geb. 1922; Studium an der Hebräischen Universität in Jerusalem, Promotion in Judaistik in Köln; Gastprofessuren in Deutschland und der Schweiz, Vorlesungen an vielen deutschen und ausländischen Universitäten; z.Zt. freischaffen-derTheologe und Schriftsteller in Frankfurt/Main.
Pinchas Lapide
„Was hat uns das erste Buch der Bibel im Zeitalter der Gentechnologie und der Mondflüge noch zu sagen?" fragen die Gesprächspartner den jüdischen Exegeten und Schriftsteller.
„Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst?" fragt der Psalmist (Ps 8,5). Ebenbild und Erdenkloß, Geschöpf aus Staub und göttlichem Geist, eine Zerreißprobe auf zwei Beinen: Adam, der Erdling, und Eva, sein Weib, verurteilt zur ewigen Freiheit der Wahl zwischen Gut und Böse, Haß und Liebe, Krieg und Frieden.
Ist Eva an unserer Vertreibung aus dem Garten Eden schuld? Wären wir ohne ihren „Apfel" heute noch im Paradies? War sie die zweite in der Schöpfung, aber die erste in der Sünde, wie im Neuen Testament angedeutet wird (z.B. 1 Tim 2,13f)? Ist der Mann „Abbild Gottes", die Frau aber nur „Abglanz des Mannes" (1 Kor 17,7)? Der Genesistext sowie die rabbinische Auslegung geben ganz andere Antworten auf die Frage nach Evas Schuld, nach der Tiefendimension des Sündenfalls und dem Verhältnis von Mann und Frau - Antworten, die an der Schwelle des dritten Jahrtausends zum Entwurf eines neuen Menschenbildes anregen.
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