Wem die Stunde schlägt

Fülszöveg

„Sie legten die letzten zweihundert Meter zurück, sich vorsichtig im Schatten von Baumstamm zu Baumstamm schleichend, und nun sahen sie zwischen den letzten Kiefern auf dem steilen Berghang die Brücke, die nur noch fünfzig Meter entfernt war. Schwarz ragte sie in die steile Öde der Schlucht, im Licht der Spätnachmit-tagssonne, das immer noch über die braune Schulter des Berges fiel. Es war eine Stahlbrücke mit einem einzigen Bogen, und an jedem Ende stand eine Wachhütte. Die Brücke war so breit, daß zwei Autos nebeneinander fahren konnten, und sie schwang sich mit präziser, metallener Eleganz über die tiefe Schlucht, auf deren Grund, tief unten, das weiße Wasser eines Baches über felsiges Gestein sprang, talwärts zu dem Hauptgewässer des Passes."
„Wem die Stunde schlägt" (1940) ist Hemingways großer Roman über den spanischen Befreiungskampf 1936 bis 1939. Die Handlung spielt im Mai 1937 in dem von Franco-Faschistcn besetzten Gebiet nordwestlich von Madrid. Sie schildert den heroischen Kampf von Partisanen, die sich in den Bergen dieser Gegend festgesetzt haben. Robert Jordan, ein amerikanischer Hochschuldozent und Mitglied der Internationalen Brigaden, nimmt Kontakt zu ihnen auf, da er seinen Auftrag, eine strategisch wichtige Brücke zu sprengen, nicht allein durchführen kann. - Mit diesem aufrüttelnden, ehrlichen Buch hat Hemingway das Gefühl der Isolierung und Hoffnungslosigkeit seiner frühen Jahre überwunden. Vissza