Brechts Verhältnis zur Tradition

Fülszöveg

1927 geboren, Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR, ist durch die Bücher „Bertolt Brecht. Von der .Maßnahme' zu .Leben des ' Galilei'" (1962), „Gestalten und Ge-i staltung im modernen Drama" (1965) und durch zahlreiche Untersuchungen zur internationalen Dramatik bekannt geworden. Er leitete die Arbeit an dem zweibändigen Werk „Theater in der Zeitenwende. Zur Geschichte des Dramas und des Schauspieltheaters in der Deutschen Demokratischen Republik. 1945-1968" (1972).
Mittenzwei skizziert Brechts Beitrag zu einer marxistischen Traditionsauffassung und Erbetheorie. Von den zwanziger Jahren, als der Dichter die Klassiker der Weltliteratur zu den „Kriegsopfern" zählte, bis zu seinen Vorschlägen aus den fünfziger Jahren, „den ursprünglichen Ideengehalt" der alten Werke herauszubringen und jede Veränderung mit „historischem Gefühl und viel Kunst" vorzunehmen, verfolgt Mittenzwei die Veränderungen in den Ansichten von Brecht. Dabei arbeitet er die Gegensätzlichkeit der... Tovább

Fülszöveg

1927 geboren, Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR, ist durch die Bücher „Bertolt Brecht. Von der .Maßnahme' zu .Leben des ' Galilei'" (1962), „Gestalten und Ge-i staltung im modernen Drama" (1965) und durch zahlreiche Untersuchungen zur internationalen Dramatik bekannt geworden. Er leitete die Arbeit an dem zweibändigen Werk „Theater in der Zeitenwende. Zur Geschichte des Dramas und des Schauspieltheaters in der Deutschen Demokratischen Republik. 1945-1968" (1972).
Mittenzwei skizziert Brechts Beitrag zu einer marxistischen Traditionsauffassung und Erbetheorie. Von den zwanziger Jahren, als der Dichter die Klassiker der Weltliteratur zu den „Kriegsopfern" zählte, bis zu seinen Vorschlägen aus den fünfziger Jahren, „den ursprünglichen Ideengehalt" der alten Werke herauszubringen und jede Veränderung mit „historischem Gefühl und viel Kunst" vorzunehmen, verfolgt Mittenzwei die Veränderungen in den Ansichten von Brecht. Dabei arbeitet er die Gegensätzlichkeit der Brechtschen Position zu der von Lukacs, von Adorno und Marcuse heraus, um Brechts Erbekonzeption und die Traditionslinie seines Werkes verständlich zu machen. — Mit dieser Arbeit, die als eine Aufforderung zur Diskussion gedacht ist, sucht Mittenzwei neue Akzente für die Aneignung des weltliterarischen Erbes in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft zu setzen.
Werner Mittenzwei Vissza